Wichtigste Eigenschaft des SR 1 sollte die Korrektur des Import- und Exportfilters für das Dateiformat von Word 6.0 und Word 95 sein. Wegen der Inkompatibilität von Word 97 mit seinen Vorgängerversionen stand diese ganz oben auf der Wunschliste der Anwender. Ausgerechnet beim Speichern von Dokumenten sorgt das SR 1 nun für ein neues Problem. Microsoft-Mitarbeiter entdeckten, daß sich Dokumente, die nach der Installation der Fehlerkorrektur erneut bearbeitet wurden, in einigen Fällen nicht mehr abspeichern ließen.

Ärgerlich sind für Benutzer nicht nur diese Programmierfehler, sondern auch die Begleitumstände der mißglückten Korrektur. So verfügt das SR 1 über keine Deinstallationsroutine, sicherheitsbewußte Anwender können den neu hinzugekommenen Bug nur loswerden, indem sie Office 97 löschen und anschließend neu installieren.

Verwirrend ist zudem die Distribution des Service-Packs. Die Fehlerkorrektur selbst konnte bis vor kurzem von Microsofts Web-Site heruntergezogen werden, zusätzlich soll es ein sogenanntes "Enterprise Update" geben. Hinter dieser irreführenden Bezeichnung verbirgt sich eine Komplettversion von Office 97, in die bereits alle Fehlerkorrekturen eingespielt sind. Diese kann jeder registrierte Nutzer kostenlos beziehen.

Beobachter bewerten das SR 1 nicht bloß als eine der inzwischen gängigen Fehlerbereinigungen, sondern als kleines Upgrade. Die komprimierte, rund 7 MB große Archivdatei enthält nämlich Zusatzfunktionen, die in der Originalversion von Office 97 nicht vorhanden waren. Darunter fällt ein Snapshot-Feature für "Access", bessere Unterstützung von Internet-Mail für "Outlook" und Optimierungen von "Office Art" für Intels MMX-Prozessoren.

Nach Aussage von Stefan Leiprecht, Pressereferent für Desktop-Produkte, sind Anwender der deutschen Version vom neuerlichen Fehler nicht betroffen, da das SR 1 bis dato nur für die US-Variante angeboten wurde. Ein deutschsprachiges SR 1 soll Mitte September zeitgleich mit der überarbeiteten amerikanischen Fehlerkorrektur bereitstehen.