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Microsoft zahlt mal wieder

11.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft teilt mit, es werde in seinem Ende März abgeschlossenen Fiskalquartal Einmalbelastungen von 123 Millionen Dollar für einen Vergleich mit Gateway (siehe unten) sowie weitere 41 Millionen Dollar für die Beilegung des Rechtsstreits mit Burst.com zusätzlich zu den bereits zuvor dafür abgeschriebenen Sondereffekten verbuchen. Außerdem stellt der Redmonder Konzern vorsorglich weitere 550 Millionen Dollar als Reserve für weitere anhängige Kartellklagen zurück (die in der letzten 10Q-Pflichtmeldung beschrieben waren). Ansonsten bleibe die bisherige Gewinnprognose für den abgeschlossenen Berichtszeitraum unverändert, erklärte Microsoft. Seine Quartalszahlen legt das Unternehmen am 28. April vor.

Alle Rechtsstreitigkeiten mit dem Computerbauer Gateway seien beigelegt, teilte Microsoft separat mit. Beide Firmen hätten überdies eine Zusammenarbeit bei Marketing und Entwicklung von PC-Produkten vereinbart. Microsoft wird Gateway dabei in den kommenden vier Jahren mit regelmäßigen Zahlungen unter die Arme greifen, die sich auf insgesamt 150 Millionen Dollar belaufen werden. Gateway will das Geld für Marketing (Werbung, Vertriebsschulungen und Beratung) sowie Forschung und Entwicklung zur Interoperabilität seiner Rechner mit Microsofts aktuellen und künftigen Windows- und Office-Produkten verwenden.

Gateway hatte Microsoft in Folge des "großen" US-Kartellverfahrens in den 1990er Jahren verklagt, in dem Richter Thomas Penfield Jackson den Softwareriesen des Monopolmissbrauchs für schuldig befunden hatte. (tc)