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Microsoft will Windows-Code für Konkurrenten offen legen

18.02.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kurz nach der gestrigen Vorstellung von "Windows 2000" erklärte Bill Gates, Microsoft werde den Sourcecode seines Betriebssystems für die Konkurrenz offenlegen, um das gegen sein Unternehmen laufende Kartellverfahren beizulegen. Das geht aus einer Mitteilung des Wirtschaftsinformationsdienstes "Bloomberg" hervor. Microsoft-Sprecher wollten diese Nachricht jedoch nicht offiziell bestätigen. Erst vor kurzem hatte Microsoft dem US-Kongress in einer E-Mail-Aktion signalisiert, an einer außergerichtlichen Beilegung des Konfliktes mitarbeiten zu wollen. Gegen eine Zerschlagung des Konzerns wehrt sich Microsoft mit der Begründung, dies käme einem Todesurteil gleich (CW Infonet berichtete).

Die Zeit wird knapp für das weltweit größte Softwarehaus, denn am 22. Februar müssen Verteidigung und Anklage (das US-Justizministerium und 19 Bundesstaaten) vor Richter Thomas Jackson ihre Schlussplädoyers halten. Dem Softwarekonzern wird die Verletzung von Antitrust-Gesetzen vorgeworfen. Bislang ist es beiden Parteien trotz Einsetzung des Vermittlers Richard Posner nicht gelungen, sich außergerichtlich zu einigen. Sollte es nächste Woche zu keiner Einigung kommen, kann der Termin jedoch noch weiter verschoben werden.