Bessere Skalieroptionen praesentiert

Microsoft will NT attraktiver fuer die Unternehmens-DV machen

05.04.1996

Bislang lassen sich Server-Systeme unter NT effektiv nur auf bis zu vier Prozessoren ausbauen. Zu den neuen Charakteristika von Windows NT 4.0, das in der zweiten Haelfte 1996 verfuegbar sein soll, gehoert unter anderem die Unterstuetzung von Entscheidungsfindungs- sowie Data-Warehouse-Funktionen. Bislang sind dies Domaenen von Unix. Auch Cache-Speicher-Implementierungen sollen nun besser moeglich sein. Insbesondere diese Eigenschaft ist bei Multiprozessor-Systemen von Bedeutung.

Auf der Konferenz praesentiert Microsoft nach den Worten von George White, President der Corollary Inc. aus Irvine, Kalifornien, ein Acht-Prozessor-Modell.

Dean McCarron, Analyst der Mercury Research Inc. aus Scottsdale, Arizona, vertritt allerdings die Meinung, dass NT trotz dieser Verbesserungen etwa wegen mangelnder Fehlertoleranzeigenschaften weiter hinter Unix herhinkt. Auch aus diesem Grund unterhaelt der Softwareriese Kooperationen mit Digital Equipment (DEC), NCR, Tandem und Compaq, um APIs fuer Cluster-Implementationen zu entwickeln.

DEC bereitet allerdings gerade die Ankuendigung der Technologie "Trucluster" vor. Hierbei handelt es sich um ein PCI-basiertes Konzept unter Unix fuer Speicherkanalverbindungen, das eine Bandbreite von 100 MB/s ermoeglichen soll.

Derweil hat das Marktforschungsinstitut IDC eine Studie veroeffentlicht, in der 700 europaeische DV-Anwender unter anderem ueber ihre Meinung zu Unix und Windows NT befragt wurden. Fazit: NT waechst sich immer mehr zur Gefahr fuer Unix aus.

26 Prozent der Befragten sagten, sie haetten 1995 ihre Ausrichtung auf Unix wegen NT zurueckgeschraubt. 1994 waren dies laut IDC nur 18, 1993 lediglich sieben Prozent gewesen.

Im vergangenen Jahr wurden nach IDC-Angaben 140000 Client- Versionen von NT ausgeliefert. Das entspricht einer Steigerung um 151,1 Prozent. Demgegenueber liessen sich 244000 Unix-Clients an den Mann bringen, ein Zuwachs von 11,8 Prozent.

Auf der Server-Seite verzeichnete IDC fuer 1995 folgende Zahlen: 110000 NT-Lizenzen stehen 197000 Unix-Versionen gegenueber. Fuer das Microsoft-Betriebssystem errechnet sich daraus eine Steigerung von 259,2 Prozent. Unix-Server-Software legte demgegenueber nur um 12,6 Prozent zu.