Microsoft will Konkurrenz beim Instant-Messaging nicht länger ausschließen

12.07.2006
Der Hersteller schafft eine Schnittstelle für seinen "Live Communications Server", über die sich beispielsweise Googletalk oder Skype anbinden lässt.

Zwar bietet Microsoft bereits Gateways zu den IM-Diensten von Yahoo, AOL und Microsoft Network (MSN). Andere Dienste wie Googletalk, Skype oder Jabber bleiben aber bisher außen vor. Dies soll nun dank einer neuen Programmierschnittstelle für den IM-Server "Live Communications Server 2005, SP 1" anders werden. Zwar strebt Microsoft keine Integration dieser Dienste an, ermöglicht es aber ein Plugin zu schreiben, über das sich weitere IM-Protokolle einsetzen lassen. Nutzer des Live-Communication-Servers könnten so Chats und Presence (Anwesenheit) anderer IM-Plattformen sehen und mit jeder einzelnen von ihnen kommunizieren. Microsofts IM-Server konkurriert in erster Linie mit "Lotus Sametime" der IBM. Deren Plattform bietet mit Version 7.5 Gateways zu den IM-Diensten von Yahoo, AOL, ICQ und künftig auch Google (siehe auch "IBM zielt mit neuem Sametime auf Windows-Anwender".)

Der Open-Source-Anbieter und Konkurrent Jabber Inc. weist darauf hin, dass Microsoft zwar den Protokollstandard "Session Initiation Protocol for Instant Messaging and Presence Leveraging Extensions" (SIMPLE) verwendet. "Es finden sich aber proprietäre Erweiterungen", sagte Chef Paul Guerin gegenüber dem Informationsdienst "Computergram". Jabber verwende hingegen das konkurrierende "Extensible Messaging and Presence Protocol" (XMPP), das im Jabber-Projekt als offenes IM-Protokoll entwickelt wurde und mittlerweile ebenfalls ein Standard ist. Eine prominente IM-Anwendung, die XMMP nutzt, ist seit dem letzten Jahr Googletalk. (as)