Desktop-Virtualisierung mit VDI

Microsoft, VMware und Citrix im Test

16.02.2012
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Performance über alles

Citrix hat die HDX-Komponenten (High-Definition User Experience ) überarbeitet und bietet damit bessere Performance, die laut Herstelleraussagen Zusatzprodukte für WAN-Beschleunigung obsolet machen soll. Hinzu kommen etliche neue Features für die Verbesserung des Benutzererlebnisses:

  • Die verbesserte Performance kommt vor allem lokalen Scan- und Druckjobs zugute, sowie Webcam- und Videoconferencing-Anwendungen. Der Schwerpunkt liegt auf optimierter Video- und Audioqualität und –performance, bei gleichzeitig niedrigerer Server-CPU-Belastung. Die separate 3D Komponente HDX 3D Pro kümmert sich um die optimierte Darstellung etwa von CAD-Anwendungen.

  • Die Multimedia-Unterstützung wurde verbessert, unter anderem durch Media-Redirection. Bei diesem Verfahren werden die Video- und Audio-Inhalte wie Flash nicht am Server gerendert, sondern – sofern sie dafür geeignet sind - an die Clients übertragen und dort lokal ausgeführt. Dabei unterstützt Citrix nun auch Aero für virtuelle Desktops unter Windows 7 vollständig, wobei in diesem Fall die DirectX-Befehle an das Endgerät zur Ausführung auf dessen GPU übertragen werden.

  • HDX integriert nun auch Microsofts RemoteFX. Genutzt wird es für die Darstellung von Multimedia-Inhalten auf ThinClients, da auf diesen kein Aero verfügbar ist und RemoteFX das Rendering auf dem Server erledigt.

  • Der HDX Monitor 2.0 unterstützt Administratoren bei der Überwachung und Optimierung der Endgeräte-Performance.

  • Die Verbesserungen am Übertragungsprotokoll fanden auch im Receiver-Client ihren Niederschlag: neben einer erweiterten Unterstützung für mobile Endgeräte wie iOS und Chrome OS wurde die Bedienung sowie die Multitasking-Performance verbessert.

Citrix Receiver auf dem iPad
Citrix Receiver auf dem iPad
Foto: Citrix

Für Offline-User steht die auf 2.1 aktualisierte Version von XenClient zur Verfügung – ein Type-1 Hypervisor für Laptops, der den nahtlosen lokalen und parallelen Betrieb von Windows- und Linux-VMs ermöglicht. Im Zusammenspiel mit dem Server-Dienst „Synchronizer“ erfolgt sowohl die Bereitstellung als auch der Download von VMs sowie deren Backup im Hintergrund. Eine stark erweiterte XenClient-HCL ermöglicht den Betrieb inzwischen auf einer deutlich größeren Hardwarebasis.