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Microsoft verschärft Kampf gegen Softwarepiraten

25.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft will stärker gegen den Diebstahl und Missbrauch der "Certificates of Authenticity" (COAs) vorgehen. So soll ab Ende Februar die Freischaltung von Windows-XP-Produktschlüsseln via Internet eingeschränkt werden. Das gilt für Produkt-Keys, die an große OEM-PC-Hersteller ausgeliefert werden. Für diese Schlüssel wird ab März keine Online-Aktivierung mehr möglich sein.

Microsoft zufolge gibt es weltweit zahlreiche Belege dafür, dass COAs von OEM-Rechnern gestohlen beziehungsweise kopiert wurden, um andere Systeme illegal mit Windows-XP-Kopien zu bestücken. Für Endkunden habe das neue Verfahren praktisch keine Auswirkungen, betont ein Microsoft-Sprecher. Viele große OEM-Hersteller setzen ihre Rechner im System-Locked-Preinstallation (SLP-)Verfahren auf, das keine Aktivierung durch den Nutzer erfordert. Sollte dennoch eine Aktivierung erforderlich werden, beispielsweise nach Veränderungen im System und einer daraus resultierenden Neuinstallation, habe Microsoft ein Verfahren eingerichtet, über das die Anwender ihr Betriebssystem telefonisch freischalten können.

Zur telefonischen Aktivierung werden Nutzer künftig jedoch auch aufgefordert, wenn sie ein System mit einer gestohlenen COA freischalten wollen. Da dieser Produktschlüssel bereits von seinem rechtmäßigen Inhaber besetzt ist, verweigert das Microsoft-System die Aktivierung über das Internet. Die betroffenen Anwender werden aufgefordert, sich bei dem Softwareanbieter zu melden. Dort werde gemeinsam mit einem Servicemitarbeiter ermittelt, ob die Software rechtmäßig verbreitet wurde und woher die Kopie stammt. Sollte die Kopie illegal sein, müsse man sehen, was zu tun sei, heißt es unverbindlich bei Microsoft. (ba)