Software Defined Storage für den Mittelstand

Microsoft und VMware fordern SAN-Hersteller heraus

25.11.2013
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Policies definieren die Anforderungen von VMs

Das VMware vSAN beschränkt sich indes keineswegs darauf, nur Speicherkapazität zu einem gemeinsam nutzbaren Pool zusammenzufassen. Dem Konzept des Software Defined Data Center zufolge soll die Intelligenz im Virtualisierungs- und Management-Layer liegen, der auf Basis von Standard-Hardware komplexe und flexible Dienste bereitstellt sowie Aufgaben automatisiert.

Verfügbarkeit und Performance lassen sich in VMwares vSAN über verschiedene Policies definieren.
Verfügbarkeit und Performance lassen sich in VMwares vSAN über verschiedene Policies definieren.
Foto: VMware

Ein Virtual SAN bietet daher die Möglichkeit, Anforderungen an den Speicher in Form von Policies zu definieren. Hier lassen sich Werte für Ausfallsicherheit und Performance festlegen. Kriterien sind beispielsweise die Zahl der tolerierbaren Ausfälle von Disks bzw. Hosts, die Zahl der Laufwerke, über die die Daten verteilt werden (Striping), die Größe des reservierten SSD-Caches oder die Menge an Speicherplatz, die beim Thin Provisioning von VMDKs (Virtual Machine Disks) fest zugeteilt werden soll.

Je höher die Anforderungen an die Verfügbarkeit sind, desto mehr Repliken der Daten hält das vSAN vor und umso höher ist der Speicherverbrauch. Es trachtet dabei immer danach, die Last zwischen den Knoten des Clusters automatisch gleichmäßig zu verteilen.

Die Zuordnung von Policies zu VMs erlaubt eine große Flexibilität bei der Nutzung des Speicher-Pools, weil sich für jede einzelne virtuelle Maschine festlegen lässt, welche Service Levels sie in Bezug auf Verfügbarkeit und Performance erhalten soll. Daher lassen sich auf ein und demselben Datastore je nach Applikation unterschiedliche Anforderungen erfüllen.

Separate Lizenzen erforderlich

Virtual SAN ist mit den meisten Storage-bezogenen Features von vSphere kompatibel, darunter mit vMotion, HA oder Distributed Resource Scheduler (DRS). Allerdings unterstützt die Version 1.0 nur VMDKs mit dem alten Limit von 2 TB. Die mit vSphere 5.5 eingeführten, bis zu 62 TB großen virtuellen Disks lassen sich auf ihm nicht nutzen.

vSAN ist zwar ein integriertes Feature von vSphere, muss aber separat erworben werden. Die Lizenzierung erfolgt pro CPU-Sockel, so dass dem Speichervolumen oder der Zahl der Laufwerke pro Host keine Grenzen gesetzt sind.