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"The Pool"

Microsoft und Publicis schließen Werbebündnis

23.01.2009
Von pte pte
Die derzeitige Schwächephase am internationalen Werbemarkt treibt die Suche der Branche nach neuen effektiven Online-Werbeformen weiter voran.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, haben sich nun einige der großen US-Medienunternehmen wie Microsoft, Yahoo!, CBS und Hulu mit der Agentur Starcom MediaVest Group (SMG), einer Tochtergesellschaft der Publicis Groupe, zusammen getan. Ziel der eingegangenen Partnerschaft ist die Steigerung der Umsatzgewinnung im Bereich der Online-Video-Werbung. Der SMG geht es dabei vor allem darum, einen einheitlichen Standard in diesem potenziell vielversprechenden Sektor zu finden. Um dies auch in der Praxis umsetzen zu können, wird das "The Pool" genannte Firmenbündnis in den kommenden Wochen fünf verschiedene Online-Werbeformate in Fokusgruppen testen. Die zwei Formate, die dabei am besten abschneiden, sollen dann in weiterer Folge auf den Webseiten der beteiligten Konzerne zum Einsatz kommen.

Das Fehlen von einheitlichen Werbestandards ist ein Problem, mit dem die Branche bereits seit geraumer Zeit kämpft. Bislang verlief die Suche nach einem geeigneten Format allerdings ergebnislos. "Der Online-Video-Bereich ist ein blühender Sektor. Das Fehlen einheitlicher Standards macht es allerdings nur schwer möglich, sich dort in effizienter Art und Weise zu engagieren", stellt Bill Leibengold, Executive Vice President im Bereich Marketing bei der US-Restaurantkette Applebee's , gegenüber dem "Wall Street Journal" fest. Ziel von "The Pool" müsse es sein, Webvideos für Werbekunden attraktiver zu machen. Unter den Werbeformaten, die in Kürze getestet werden sollen, befinden sich unter anderem auch solche, die dem Nutzer eine individuelle Wahl der Werbung erlauben. So werden beispielsweise am unteren Bildschirmrand der des Video-Wiedergabefensters bestimmte Elemente eingeblendet. Klickt ein User darauf, öffnet sich ein zusätzliches Browser-Fenster, das dem Betrachter weitere nützliche Informationen liefert und ihn zu anderen Videos weiterleitet.

Nach Einschätzung vieler Experten wird aber auch der boomende Online-Werbemarkt nicht von den Konsequenzen der anhaltenden Krise verschont bleiben. Das US-Network NBC Universal warnte erst vergangene Woche im Zuge einer Investorenkonferenz vor einem Rückgang der Werbeausgaben im Bereich der Internet-Videos. Der Sender, der einen großen Teil seines Programms auch online als Stream zur Verfügung stellt, gibt sich überrascht darüber, "wie schnell der Digitalmarkt im vierten Quartal zum Stillstand gekommen ist". "Laut unserer Prognose bleiben auch Investitionen in Werbung im Internet nicht von der allgemeinen Flaute verschont", bestätigt auch Volker Nickel, Pressesprecher des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), gegenüber pressetext. Nachdem Online-Werbung im Jahr 2007 noch ein Plus von 39 Prozent auf 689 Millionen Euro und damit einen Marktanteil von drei Prozent bei den Netto-Werbeumsätzen der Medien erreicht habe, rechne der ZAW für 2008 aber immerhin noch mit einem Zuwachs von 15 Prozent. (pte)