Booz & Company Marktbewertung

Microsoft und Oracle vorn im großen IT-Ranking

29.05.2012
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Was die Zukunft bringt

Ob die großen Namen auch in den nächsten Jahren das Ranking bestimmen werden, ist für die Experten nicht ausgemacht. Zwar sei ihr Standing momentan gut, aber die weiteren Entwicklungen zu prognostizieren falle schwer. So sei es durchaus vorstellbar, dass Apple seine Enterprise-Fühler wieder einzieht oder sich Anbieter wie Hewlett-Packard wieder auf ihre Hardwarewurzeln besinnen.

Alles in allem kann man aus Sicht der Booz-Experten jedoch davon ausgehen, dass die großen IT-Namen auch in den nächsten Jahren die Gravitationszentren der Branche bilden werden. Auf Grundlage eines soliden Technikkerns werde es für diese Anbieter darum gehen, ihren Kunden möglichst komplette End-to-End-Services anzubieten. Allerdings könnten sich auch Größen wie Microsoft, Oracle oder IBM nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Auch wenn die Kunden diesen Firmen weite Teile ihrer IT-Infrastruktur anvertrauten, gäben sie gerade bei neuen Themen auch kleineren innovativen IT-Anbietern durchaus einmal eine Chance. Die großen IT-Protagonisten sind laut Acker in solchen Fällen oft nicht so dynamisch, schnell und flexibel, wie es manche Kunden gerne hätten. Die etablierten IT-Player versuchten derweil, ihr Portfolio durch Zukäufe auszubauen: "Die Konsolidierung im Markt wird weitergehen."

Auch in Sachen Innovation haben die klassischen Technikanbieter die Nase vorn. Demnach investierten die Top Ten der weltweit führenden Soft- und Hardware-Unternehmen zusammen mehr als 50 Milliarden Euro pro Jahr in Forschung und Entwicklung (F&E). Im Vergleich dazu steckten die führenden 20 klassischen IT-Service-Provider in Summe lediglich ein Siebtel dieses Betrags in den F&E-Bereich. Infolgedessen gerieten sie in eine Abhängigkeit und seien kaum in der Lage, aktiv Entwicklungen voranzutreiben, warnt Acker. "Wenn regionale IT-Service-Provider und Telcos in der digitalen Zukunft nicht am Innovationstropf der Hard- und Softwareanbieter hängen wollen, müssen sie jetzt die entscheidenden Fähigkeiten herausbilden, um ihre Angebote zu Ökosystemen weiterzuentwickeln und daran über Partnerschaften oder Akquisitionen zu partizipieren."