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Microsoft und AOL begraben das Kriegsbeil

30.05.2003
In den Streitigkeiten um die Verknüpfung des Internet Explorer mit Windows haben sich Microsoft und AOL verglichen. Die Gates-Company zahlt 750 Millionen Dollar.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Softwarehersteller Microsoft und Mediengigant AOL Time Warner schließen einen Vergleich. Damit soll auch die seit Januar 2002 angestrengte Kartellrechtsklage der AOL-Sparte Netscape Communications gegen den Redmonder Konzern beigelegt werden. Die Netscape-Anwälte hatten den Microsoft-Verantwortlichen vorgeworfen, mit der Verknüpfung von Betriebssystem und Browser ihre Position missbraucht zu haben, um die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen. Dadurch sei Netscape ein Schaden von zwölf Milliarden Dollar entstanden.

Laut den bislang bekannt gewordenen Vereinbarungen zahlt Microsoft 750 Millionen Dollar an AOL. Außerdem bekommt der Medienkonzern für sieben Jahre eine kostenlose Lizenz für Microsofts Browser-Technik. Ferner wollen beide Unternehmen in Zukunft die Kompatibilität ihrer Instant-Messaging-Produkte sicherstellen. Zusätzlich wird Microsoft seine Digital-Rights-Management- (DRM-) Software für AOL verfügbar machen.

Microsofts Chairman Bill Gates äußerte sich froh darüber, den Streit beigelegt zu haben. Er gehe davon aus, mit diesem Schritt die Entwicklung von digitalen Medien im Internet beschleunigen zu können. Dick Parsons, CEO von AOL Time Warner, begrüßte den Friedensschluss als Möglichkeit, nun ein produktiveres Verhältnis zu Microsoft aufzubauen. Wichtig sei es vor allem, künftig für den Schutz von Urheberrechten digitaler Medien zusammenzuarbeiten. (ba)