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Microsoft umgarnt EU

28.04.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um einem drohenden Kartellverfahren in Europa vorzubeugen, hat Microsoft diesseits des Atlantiks eine Kampagne gestartet, die die EU von der Wettbewerbsfreundlichkeit des Softwareriesen überzeugen soll. Die Gates-Company demonstrierte gestern vor versammelter Presse die Kompatibilität seines Betriebssystems "Windows 2000" mit den Server-Systemen anderer Hersteller. Microsoft-Sprecher Frank Artale erklärte, sein Unternehmen habe eng mit Novell-Entwicklern zusammengearbeitet, um eine Interoperabilität zwischen Windows 2000 und Novell-Systemen zu gewährleisten. Das neue Betriebssystem sei außerdem mit Unix kompatibel. EU-Wettbewerbswächter Mario Monti hatte im Februar erklärt, es seien Beschwerden von Microsoft-Konkurrenten eingegangen, wonach das neue Betriebssystem der Redmonder nur mit deren eigener Software einwandfrei liefe. Die EU begann daraufhin mit der Untersuchung der

Beschwerden (CW Infonet berichtete). Nun muss Brüssel entscheiden, ob die Klagen gerechtfertigt sind und ob ein Kartellverfahren eingeleitet werden soll.