Microsoft tritt der OMG bei

11.09.2008
Visual Studio wird eine direkte UML-Unterstützung erhalten.

Die Unified Modeling Language (UML) zählt mit der Business Process Modeling Notation (BPMN) zu den wichtigsten Standards, die von der OMG beaufsichtigt und gepflegt werden. Microsoft will jetzt eine aktive Rolle in den Arbeitsgruppen der Organisation übernehmen und zur Weiterentwicklung der Spezifikationen beitragen. Als Einstieg haben die Redmonder den OMG-Bereich Finanzen gewählt, wo sie unter anderem an Informationsmodellen für Geschäftsfunktionen im Versicherungswesen mitarbeiten.

Statische Diagramme greifen zu kurz

Burley Kawaski, leitender Manager in der Microsoft Connected Systems Division, ist der Meinung, dass die modellgestützte Softwareentwicklung eher noch ein Nischendasein fristet. Viele Entwickler hätten sich darin versucht, seien aber gescheitert. Das liege nicht zuletzt daran, dass die Definition von Softwaresystemen anhand von statischen Diagrammen zu kurz greife. Besser sollten Modelle so implementierbar sein, dass damit die Bereiche Design, Verteilung und Betrieb abgedeckt werden können. Erst dann gebe es für alle Beteiligten einen Weg, Aspekte im Lebenszyklus einer Applikation gemeinschaftlich zu definieren und zu diskutieren.

Produktseitig wird sich Microsofts OMG-Engagement auf die "Oslo"-Initiative auswirken, mit der sich der Konzern dem Thema Service-orientierte Architekturen (SOA) nähern will. Hatte Microsoft zum Beispiel die UML-Unterstützung bislang den Plug-ins von Drittanbietern überlassen, so ist für das nächste Release der Entwicklungsumgebung "Visual Studio", Codename "Rosario", ein direkter Support der UML-Version 2.1.1 geplant. Einen festen Freigabetermin für Rosario gibt es noch nicht, bisherige Annahmen sprechen von Ende 2008. Die modellgetriebene Entwicklung soll auch in der .NET-Plattform verankert werden. Ferner ist die Unterstützung von UML und BPMN in Microsofts Modellierungs-Tool "Visio" vorgesehen. (ue)