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Microsoft testet Speech-Server

11.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat die erste öffentliche Betaversion des "Speech Server" herausgebracht. Er soll sprachbasierende Dienste und multimodale Anwendungen wie mit Sprachdiensten kombinierte Websites zur Verfügung stellen. Die Software nutzt die SALT-Technologie (Speech Application Language Tags), die unter anderem auf HTML (Hypertext Markup Language) und XML (Extensible Markup Language) aufsetzt.

Laut Xuadong Huang, General Manager für Sprachtechnologien bei Microsoft, lassen sich durch den Einsatz des Servers typische Call-Center-Aufgaben automatisieren. Demnach kann die Software Fragen eines Anrufers interpretieren und Antworten aus einem Set vorbereiteter Audiodateien abspielen. Weitere Funktionen sehen vor, auf verbale Nachfragen spezielle Web-Inhalte zu präsentieren. Demnach soll ein Anrufer zum Beispiel per Telefon bestimmte Aktienkurse abrufen können und dazu Grafiken via Internet angezeigt bekommen.

Die Betaversion unterstützt Festnetztelefonie, Ethernet und Wireless LAN. Laut Huang ist der Support für weitere Funkübertragungstechniken geplant. Im Paket sind neben Spracherkennungs- auch Text-to-Speech-Funktionen, die Texteingaben von Call-Center-Mitarbeitern in Sprachantworten übersetzen, wenn keine vorgefertigten Antworten bereit stehen. Ebenfalls verfügbar ist ein Software Development Kit (SDK), mit dem sich Telefonie- und multimodale Anwendungen erstellen lassen sollen.

SALT wurde vom SALT-Forum entwickelt, zu dessen Mitgliedern unter anderem Microsoft, Cisco, Intel und Philips zählen. Das Forum hat die Version 1.0 der Sprachanwendungstechnologie dem Web-Konsortium W3C zur Standardisierung vorgelegt. (lex)