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Microsoft testet Rechte-Management für den Internet Explorer

23.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat die Betaversion eines DRM-Plug-ins (Digital Rights Management) für den Internet Explorer 6 (IE) herausgebracht. Mit Hilfe des Tools soll sich der Zugriff auf im Web gespeicherte und in E-Mails eingebundene Informationen regeln lassen. Demnach können Anwender ohne entsprechende Rechte Daten weder ändern, noch kopieren oder an Dritte weiterleiten. Voraussetzung zur Nutzung ist der auf einem Windows-2000-System (mit Service Pack 3) installierte Windows Rights Management Client (RM), der ebenfalls in einer Testversion vorliegt.

Der erweiterte IE könnte auch als Frontend für die RMS (Windows Rights Management Services) dienen. Das Final Release des DRM-Systems wird voraussichtlich noch in diesem Jahr als Add-on für Windows Server 2003 ausgeliefert. Man prüfe außerdem die Integration mit anderen Windows-Versionen, schrieb Microsoft-Geschäftsführer Steve Ballmer in einer E-Mail an Kunden in den USA.

Während Ballmer die RMS als System zur Verbesserung der Kommunikation innerhalb und zwischen Unternehmen lobt, zeigt sich die Open-Source-Szene skeptisch. Microsoft wolle die Zugangsmöglichkeiten zu DRM-geschützten Inhalten an hauseigene Software koppeln, so die Kritik. In diesem Fall ließe sich alternative Software wie Linux, Mozilla und Openoffice nicht an das DRM anbinden. Microsoft versucht, die Bedenken zu zerstreuen. Die RMS-Technologie sei plattformunabhängig, so der Hersteller. (lex)