Microsoft System Center 2012 - integrierte Management-Konsole

02.02.2012
Das kürzlich vorgestellte Major Release von System Center 2012 bildet einen zentralen Baustein in der Cloud-Strategie Microsofts. Mit Hilfe integrierter Management-Module sollen Anwender heterogene Infrastrukturen verwalten können.

Mit System Center 2012 will Microsoft seinen Kunden eine Management-Konsole an die Hand geben, mit deren Hilfe sie sämtliche Komponenten ihrer IT-Infrastruktur verwalten können. Das umfasst dem Hersteller zufolge neben klassischen Rechenzentrums-Umgebungen verschiedene Endgeräte vom PC bis hin zu Smartphones sowie IT-Ressourcen in Private- und Public-Cloud-Infrastrukturen. Letzteres beschränkt sich allerdings auf Microsofts eigenes Public-Cloud-Angebot "Azure". An anderer Stelle zeigt sich der Hersteller dagegen offener. So unterstützt System Center 2012 neben Windows-Systemen auch Server, die unter Linux, Solaris und anderen Unix-Derivaten laufen, sowie mobile Plattformen wie iOS von Apple, Googles Android und Symbian von Nokia.

Im Gegensatz zu den Vorgängerversionen, die aus einem Werkzeugsatz verschiedener Tools bestanden, bildet das jüngst vorgestellte Major Release von System Center 2012 eine von Haus aus integrierte Management-Konsole. Für die zentralen Aufgaben rund um Hardware- und Softwareverwaltung sowie das Service-Management und Monitoring der Systeme bietet Microsoft acht zentrale Verwaltungsmodule:

• Configuration Manager (SCCM): Mit dem Nachfolger des Systems Management Server (SMS) können Administratoren ihre Hard- und Softwarelandschaften remote verwalten und überwachen. Das Tool hilft, Betriebssysteme, Anwendungen sowie Updates unternehmensweit auszurollen.

• Service Manager (SCSM): Der Service-Manager soll die Support-Prozesse effizienter machen. Das Tool erlaubt den Überblick über sämtliche Aufgaben und Support-Tickets. Darüber hinaus kann man den Anwendern ein Self-Service-Portal mit Hilfestellungen an die Hand geben.

• Virtual Machine Manager (SCVMM): Mit Hilfe des VMM können Administratoren auch in heterogen zusammengesetzten Umgebungen virtuelle Maschinen bereitstellen und verwalten. Dabei kann der VMM nicht nur Microsofts Virtualisierungsumgebung HyperV handhaben, sondern laut Hersteller auch Konkurrenzprodukte wie VMware vSphere und Citrix XenServer.

• Operations Manager (SCOM): Der Nachfolger des Microsoft Operations Manager (MOM) erlaubt das System-Monitoring von einer einzelnen Konsole aus. Neu sind Tools für die Überwachung von Netzen und Internet-basierten Applikationen.

• Data Protection Manager (SCDPM): Neben klassischen Backup- und Recovery-Funktionen erlaubt DPM mit Hilfe spezieller Softwareagenten auch einen kontinuierlichen vorkonfigurierten Datenschutz.

• Orchestrator (SCO): Der Orchestrator ist ein neues Modul im Systems Center und basiert auf Microsofts Opalis vNext. Das Workflow-Management-Tool soll es Administratoren über das GUI "Runbook Designer" erleichtern, Prozesse zu orchestrieren und zu automatisieren.

• App Controller (SCAC): Administratoren erhalten damit einen zentralen Überblick über ihre Public- und Private-Cloud-Infrastrukturen. Hier lassen sich Services konfigurieren, bereitstellen und überwachen.

• Endpoint Protection (SCEP): Der Nachfolger von Forefront Endpoint Protection (FEP) soll Endgeräte vor Viren und anderer Malware schützen. Damit sich die Security-Clients effizient ausrollen lassen, ist das Tool eng mit dem Configuration Manager verknüpft.

Mit der Integration der verschiedenen Management-Tools in einer Verwaltungs-suite hat Microsoft auch die Lizenzoptionen für System Center 2012 vereinfacht. Statt wie zuletzt über 100 verschiedene Lizenz-konfigurationen wird es künftig noch zwei geben. Standard- und Datacenter-Edition haben als Basis einen Server mit zwei CPU-Sockets. Die Standard-Edition für 1300 Dollar erlaubt zwei virtuelle Maschinen (VM), während die Datacenter-Ausgabe für 3600 Dollar keine Limits für die Zahl der VMs setzt. Das vereinfacht zwar insgesamt das Lizenzmodell, Kunden müssen jedoch alle Module von System Center 2012 kaufen. Damit entfällt die Möglichkeit, die einzelnen Tools flexibel und eventuell günstiger zu kombinieren.

Momentan liegt System Center 2012 als Release Candidate vor. Die Management-Suite soll im Lauf des ersten Halbjahrs 2012 in Deutschland verfügbar werden. Wann genau, ist noch nicht bekannt. (ba)