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Microsoft stößt Corel-Beteiligung ab

12.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft will sich knapp zweieinhalb Jahre nach seinem Einstieg bei der kanadischen Softwareschmiede Corel von den rund 22,9 Millionen Vorzugsaktien trennen. Wie die Venture-Capital-Gesellschaft Vector Capital bekannt gab, hat ihr Bereich Vector CC Holdings einen entsprechenden Kaufvertrag mit der Gates-Company getroffen. Im Rahmen der Vereinbarung erklärt sich der Risikokapitalgeber aus San Francisco bereit, 56 Cent pro Corel-Aktie oder insgesamt 12,9 Millionen Dollar an den Softwareriesen zu zahlen. Der Deal soll bis zum 24. März abgeschlossen werden. Im Oktober 2000 hatte Microsoft für den 24,6-prozentigen Anteil an dem Anbieter von Textverarbeitungs- und Grafikprogrammen noch 135 Millionen Dollar investiert (Computerwoche online berichtete). Der Redmonder Konzern rettete das kanadische Softwarehaus damals aus einer finanziellen Klemme, nachdem die Fusion mit Inprise/Borland gescheitert war. Als Begründung für sein Engagement bei Corel erkläre Microsoft damals, Corel wäre ein geeigneter Partner für seine .Net-Strategie. Seit damals hat sich allerdings relativ wenig in dieser Richtung getan, statt dessen starteten die Kanadier eine Reihe von Initiativen, um die Dominanz der Gates-Company im Office-Bereich zu untergraben - wenn auch mit nur geringem Erfolg.

Vieles deutet somit darauf hin, dass Microsoft nach der Beilegung der meisten Kartellrechtsauseinandersetzungen nun kein Interesse mehr daran hat, seinen angeschlagenen Konkurrenten weiter am Leben zu erhalten. (mb)