Microsoft stellt neue Service-Desk-Lösung vor

26.04.2006
Auf dem jährlichen Microsoft Management Summit (MMS) hat Senior Vice President Bob Muglia zwei neue Komponenten der Tool-Familie "System Center" angekündigt.

"System Center Service Desk" stellt einen Prozess-Workflow für die Administration zur Verfügung, der Daten aus dem Systems Management Server (SMS) und dem Microsoft Operations Manager (MOM) einschließt. "Das wurde entwickelt, um eine ERP-ähnliche Lösung für die IT zu bieten", so Muglia. "Wir bringen all die IT-Prozesse unter einen Hut."

Service Desk enthält eine Workflow-Engine auf Basis der kommenden Windows Workflow Foundation und enthält Best Practices aus ITIL (IT Infrastructure Library) und dem Microsoft Operations Framework. Es beinhaltet ferner die Grundlage für Microsofts Configuration Management Database (CMDB), die von SMS und MOM kontrollierte Attribute und Methoden enthält. Das flankierende Integrations-Framework liefert Biztalk, das Reporting übernimmt der "System Center Reporting Manager", und die hauseigene Datenbank "SQL Server" ist für Daten-Aggregation und Data Warehousing zuständig.

Service Desk soll dieses Jahr in den Betatest gehen und Ende kommenden Jahres ausgeliefert werden. Es umfasst auch ein Portal, über das IT-Abteilungen Informationen an ihre Endnutzer liefern können, um Support-Anfragen zu reduzieren.

SMS und MOM werden übrigens umgetauft. Die beiden Produkte, mit denen Microsoft seine Modeling-Technik System Definition Model (SDM) in seine übergreifende Verwaltungsplattform integriert, heißen künftig "System Center Configuration Manager 2007" (= SMS 4) und "System Center Operations Manager". Einen neuen Namen gibt es außerdem für das bislang unter dem Codenamen "Monad" gehandelte CLI-Scripting-Tool, das als "PowerShell" eine Grundlage für die Management-Fähigkeiten von "Exchange 12" darstellen (die neue Version des Groupware-Servers wird laut Muglia bei Auslieferung "Exchange 2007" heißen) und später auch im System Center Operations Manager und anderen Anwendungen eingesetzt werden soll.

Muglia zeigte ferner eine weitere, unter dem Codenamen "Carmine" entwickelte Komponente von System Center, mit der sich Images in einer virtuellen Umgebung verwalten lassen. Weitere Details dazu soll es auf der nächsten WinHEC-Konferenz für Hardware-Entwickler Ende Mai in Seattle geben. Weiter sagte Muglia, Microsoft arbeite an Technik, mit der sich Dienste und Anwendungen des Betriebssystems virtualisieren ließen. Dergleichen soll es in Windows aber frühestens in der nach Longhorn Server erscheinenden Version geben. (tc)