Die Top-Arbeitgeber 2010

Microsoft steigt in der Gunst der Informatiker

29.10.2010
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Apple lebt vom Produktimage

Das krasse Gegenstück zu Microsoft ist Apple. Die Steve-Jobs-Firma ist als Arbeitgeber nicht sichtbar, man hört nichts, sieht nichts, und es dringt nichts nach draußen, was die Personalaktivitäten des Unternehmens angeht. Die Apfel-Firma lebt vom Kultcharakter ihrer Produkte. In diesem Jahr verschlechterte sich das Unternehmen im Ranking der attraktiven Arbeitgeber um einen Platz, was auch Trendence überraschte. "Apple kann offenbar die aktuellen Erfolge mit iPad und Co. nicht direkt auf den Arbeitsmarkt übertragen", kommentiert Jörn Klick das Abschneiden des in Cupertino ansässigen Unternehmens.

Ebenfalls als kleine Überraschung lässt sich werten, dass die Gaming-Unternehmen nicht so weit vorne gelandet sind, wie man vielleicht vermutet hätte. Die Branche gilt als cool, viele Anbieter schreiben schwarze Zahlen. Aber offenbar sind die Berufseinsteiger konservativ und möchten eher in großen, klassischen Branchen und Unternehmen oder beim Staat unterkommen. So verschlechterte sich Crytec, der Aufsteiger des Vorjahres, um drei Ränge auf Platz 24. Blizzard Entertainment rutschte von Rang vier auf sieben ab, und Electronic Arts hielt Platz 19.

Ebenfalls nicht so richtig vom Fleck kommen die Unternehmensberatungen. Während Betriebswirtschaftsabsolventen gerne zu Consulting-Firmen gehen, sind die weniger karriereorientierten, dafür technisch interessierten Informatiker eher zurückhaltend. So landet das bestplatzierte Beratungshaus, Accenture, auf Rang 33, Tendenz fallend. Im Vorjahr hatte das mit über 200.000 Mitarbeitern weltgrößte Consulting-Unternehmen noch Platz 29 belegt. Richtig heftig erwischte es Capgemini sd&m, das gleich 13 Plätze verlor und auf Platz 34 durchgereicht wurde. Zwei Plätze dahinter liegt McKinsey, und dessen direkter Wettbewerber Boston Consulting muss sich gar mit Platz 50 begnügen, nachdem er im Vorjahr noch Platz 43 belegte. Abgeschlagen auf Rang 83 (minus acht Plätze zum Vorjahr) rangiert der Pionier der deutschen Unternehmensberater Roland Berger.

Wohin es High Potentials zieht

Was die Personaler der Beratungshäuser trösten dürfte, ist, dass sie vor allem für die besonders begabten Bewerber interessant bleiben. Trendence hat ein zusätzliches Ranking erstellt, für das es die High Potentials nach ihren bevorzugten Arbeitgebern gefragt hat. Und siehe da: Accenture belegt den fünften Platz, McKinsey den achten und Boston Consulting den 14. Platz. Die ersten drei Ränge entfallen auf die gleichen Firmen wie im allgemeinen Ranking. Bei den High Potentials erreicht allerdings Microsoft nur den achten und Apple lediglich den zwölften Rang.

Als High Potentials bezeichnet Trendence Studenten, die zu den besten 25 Prozent ihres Faches und Jahrgangs gehören, Auslandserfahrung (Studium oder Praktikum) und außeruniversitäres Engagement mitbringen.