Microsoft steigt bei Facebook teuer ein

01.11.2007
Der Beteiligung des Softwareriesen an der Web-Community wirft Fragen auf.

Für 240 Millionen Dollar hat sich Microsoft einen Anteil von 1,6 Prozent an der Web-Community Facebook erkauft. Die Online-Kontaktbörse Facebook mit ihren rund 50 Millionen Nutzern ist eine der meistbesuchten Sites im Internet. Registrierte Nutzer können in Facebook ihre Seiten mit ihren Profilen anlegen und miteinander kommunizieren. Im Vergleich zum Konkurrenten Myspace.com, der offiziell 100 Millionen vor allem jugendliche Nutzer hat, ist Facebook besonders unter Studenten und jungen Berufstätigen populär. Diese attraktive Zielgruppe kann Microsoft nun durch den Einstieg gezielter angehen, da es künftig neben der US-Site auch auf den internationalen Seiten von Facebook werben darf.

Bisher rote Zahlen

Doch weder handelt es sich um eine exklusive Werbevereinbarung, noch wirft Facebook bisher Gewinne ab. Dennoch gilt das Unternehmen als ausgesprochen wertvoll: Legt man die Höhe des Microsoft-Angebots zugrunde, hätte die Web-Community aktuell einen Marktwert von 15 Milliarden Dollar. In diesem Jahr soll nun Facebook laut "Wall Street Journal" erstmals 30 Millionen Dollar Gewinn bei einem Umsatz von 150 Millionen Dollar erwirtschaften. Laut Microsoft ist der hohe, von Analysten kritisierte Preis für den geringen Anteil an Facebook gerechtfertigt. Schon bald werde Facebook 200 bis 300 Millionen Mitglieder haben und selbst bei niedrigen Transaktionen pro Person in der Summe ordentliche Umsätze für den Softwarekonzern abwerfen, hieß es aus Redmond. Offensichtlich erhofft sich die Gates-Company, mit dieser Investition den Anschluss an Google zu finden, das dem Softwarekonzern im Online-Werbemarkt bereits weit enteilt ist.

Google hatte laut Insidern ebenfalls Interesse an Facebook gezeigt, dies aber offiziell nie bestätigt. (as)