IT intim - Die Sorgen der CIOs

Microsoft statt Integrationsprobleme

20.02.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Kein ERP von der Stange

Was die ERP-Software angeht, so konnten wir leider nicht auf ein Standardprodukt zurückgreifen. Als Unfallversicherungsträger arbeiten wir ähnlich einer Haftpflichtversicherung mit den Schwerpunkten Entschädigung und Rehabilitation. Hinzu kommen die Prävention in den Unternehmen der Holz- und Metallbranche sowie die gesamte Beitragsberechnung. Selbst die SAP bietet hier keine Lösung von der Stange an.

In den 90er Jahren wurde daher ein umfangreiches Anwendungssystem auf Basis von SAG Adabas/Natural entwickelt, das bis 2003 relativ unverändert in Betrieb war. Danach haben wir begonnen, es von außen nach innen neu zu entwickeln. Zuerst wurde die Benutzeroberfläche auf ein komplett neues Design umgestellt; hier orientierten wir uns an Outlook. Danach wurde Schritt für Schritt die gesamte Infrastruktur modernisiert - von der Einführung der Elektronischen Akte, der Signatur von Geschäftsprozessen bis zur Integration von CTI oder der Virtuellen Poststelle. Heute handelt es sich um eine moderne Composite-Desktop-Application auf der Basis von Microsoft .NET.

Die Mainframe-Datenbank im Kern der Anwendung blieb relativ lange unangetastet. Erst vor wenigen Tagen, zum 1. Februar 2011, haben wir mehrere Milliarden Datensätze von Adabas auf den Microsoft SQL Server migriert und den Großrechner endgültig "rausgeworfen". Sie sehen, ich bin ein großer Befürworter davon, Ballast der Vergangenheit loszuwerden und auch einmal etwas abzuschalten.