Wird Bob reanimiert?

Microsoft startet neuen Versuch mit "Social Interface"

26.09.1997

"Microsoft Agents" sind nichts weiter als kunstvoll animierte OCX-Komponenten und treiben damit nur auf 32-Bit-Windows-Desktops ihr Unwesen. Ihre Fähigkeiten allerdings sind komplex: Sie können sprechen und reagieren im Gegenzug auch auf Spracheingabe (das Ganze voll lippensynchron), über den ganzen Bildschirm huschen und - so sie geballt auftreten - auch miteinander interagieren. Dabei gehorcht das komplette Verhalten der Figuren den Anweisungen eines Programmierers, der Opfer des Zeitgeists wurde.

Nachdem "Bob", Microsofts erster Versuch eines "Social Interface", nach unzureichender Hardware und mangelnder Akzeptanz verstarb, unternimmt der Softwaregigant nun einen erneuten Anlauf. Dem Zugang zum Mysterium Computer sollen die Charaktere den Schrecken nehmen, indem sie die Benutzerschnittstelle scheinbar vermenschlichen. Das eigentliche Dilemma - Maschinen und Anwendungen, die immer komplexer werden und sich einem intuitiven Zugang verschließen - wird damit bloß multimedial übertüncht. Wer sich dennoch die neuesten Trends in Sachen Ressourcenvergeudung nicht entgehen lassen will, findet weiterführende Informationen unter www.microsoft.com/workshop/prog/agent/agent.htm.