IDC: 64-Bit-Power ist die Chance der NT-Konkurrenz

Microsoft setzt mit NT die Unix-Anbieter unter Druck

10.01.1997

Wie die Marktforscher vorrechnen, nahmen die Hersteller Unix-basierter RISC-Workstations im vergangenen Jahr nur noch 11,4 Milliarden Dollar ein. Im Vorjahr hatten die Umsätze noch bei 12,1 Milliarden gelegen. IDC begründet diesen Knick damit, daß "Intel-basierte Systeme, die mit dem NT-Workstation-Betriebssystem arbeiten, Aufgaben von kleineren RISC-Workstations unter Unix übernehmen".

Ein überdurchschnittliches Wachstum erlebten dagegen die Unix-Server. Bei Systemen mit einem Kaufpreis von unter 100000 Dollar lag das Geschäftsvolumen 1996 um rund 22 Prozent über dem des Vorjahres. Einen regelrechten Boom gab es bei Servern mittlerer Größenordnung, die bei der Anschaffung mit Beträgen zwischen 100000 und einer Million Dollar zu Buche schlagen. Hier stiegen die Umsätze um 34 Prozent auf rund neun Milliarden Dollar. Im gehobenen Segment - Systeme im Wert von über einer Million Dollar - mußten sich die Anbieter mit einem Zuwachs von rund fünf Prozent bescheiden.

In den kommenden drei Jahren wird laut IDC die Mehrheit der Unternehmen NT-Server und -Workstations einführen. Solange es aber Microsoft nicht gelinge, das System in puncto Cluster-Techniken, Skalierbarkeit und Hochgeschwindigkeitsgrafik auf Vordermann zu bringen, interessiere sich der Markt auch weiterhin für Unix-Rechner.

Die Unix-Anbieter stehen künftig vor der schwierigen Aufgabe, den Markt davon zu überzeugen, daß ihre Workstations und Ser- ver Aufgaben erledigen, denen Microsofts Windows NT nicht gewachsen ist. Zu den Argumenten der Unix-Phalanx dürfte vor allem die höhere Rechenleistung gehören: 64-Bit-Power in den meisten Modellen unter Unix wird dafür sorgen, daß die Workstations um ein Vielfaches performanter laufen und Server-Systeme eine viel schnellere Bearbeitung von Datenbank-Transaktionen ermöglichen.