Microsoft schnürt Softwarepaket für Software-as-a-Service-Angebote

02.05.2006
Mit dem Programmbündel will es der Konzern unabhängigen Softwareanbietern und Hosting-Partnern erleichtern, SaaS-Angebote auf den Markt zu bringen.

Microsofts Lösung für "Windows-based Hosting for Applications Version 1.0" richtet sich an Independent Software Vendors (ISVs), die ihre Produkte als Services anbieten möchten, sowie an Hosting-Anbieter, die die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellen.

Das Paket enthält unter anderem den "Microsoft Operations Manager 2005" (MOM). Damit könnten Anwender Microsoft zufolge Hosting-Umgebungen überwachen sowie Probleme zügig identifizieren und lösen. Das sei für die Anbieter wichtig, um die vereinbarten Service Level Agreements (SLAs) einzuhalten. Das "Microsoft Provisiong System" erlaube den Administratoren der Hosting-Infrastruktur neue User anzulegen, zusätzliche Softwaremodule beziehungsweise Funktionen zu- und abzuschalten sowie die Directories auf dem aktuellen Stand zu halten. Zudem beinhaltet Microsofts SaaS-Paket Werkzeuge für das Patch-Management, Updates und eine zentrale Verwaltung der IT-Infrastruktur.

Die Microsoft-Verantwortlichen offerieren ihre SaaS-Lösung interessierten Anbietern als Mietmodell. Unter dem "Services Provider License Agreement" (SPLA) wird den ISVs und Hosting-Partnern lediglich die Softwarenutzung in Rechnung gestellt, die sie real in Anspruch nehmen. Das Tool-Paket ist Microsoft zufolge ab sofort verfügbar. Informationen über die Preise liegen bislang jedoch noch nicht vor.

Das Thema SaaS wird vor allem aus dem Kostengesichtspunkt für viele Anwender zunehmend interessanter. Deshalb müssen sich auch die großen Softwarekonzerne etwas einfallen lassen, um auf diesen Trend zu reagieren. Die Microsoft-Verantwortlichen haben anlässlich der Vorstellung der jüngsten Quartalsbilanz bekannt gegeben, künftig verstärkt in den Servicebereich investieren zu wollen (siehe auch: Microsoft bleibt mit Quartalszahlen hinter Erwartungen zurück). Neben dem weltgrößten Softwarehersteller forcieren auch Firmen wie Oracle und IBM ihr SaaS-Geschäft. Oracle will in Zukunft die Hälfte seines Umsatzes mit Softwareservices erwirtschaften (siehe auch: Jürgen Rottler, Oracle: On-Demand ist eine Waffe gegen SAP). IBM arbeitet derzeit verstärkt daran, Software-Partner für Hosting-Angebote zu gewinnen (siehe auch: IBM will mehr Partner für Software-as-a-Service begeistern).

Nach Einschätzung von Analysten wird der SaaS-Markt in den kommenden Jahren deutlich zulegen. IDC rechnet damit, dass sich die Umsätze in Europa zwischen 2005 und 2009 von 582 Millionen Dollar auf knapp 1,08 Milliarden Dollar fast verdoppeln werden. Insgesamt werde der weltweite SaaS-Markt bis 2009 auf ein Volumen von rund 10,7 Milliarden Dollar anwachsen. (ba)