Microsoft SBS 2011 im Test

Microsoft renoviert die Server-Suite

14.03.2011
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.

Systemanforderungen auf neuem Niveau

Die neuen Funktionen sowie der ressourcenintensive Exchange Server 2010 fordern ihren Tribut. Die Server-Hardware benötigt mindestens einem Quad-Core-Prozessor und mindestens acht GB Arbeitsspeicher, wobei der Hersteller zehn GB RAM empfiehlt. Die CPU muss x64-fähig zu sein, schließlich ist das Windows-Server-2008-R2-Fundament gar nicht mehr in 32-Bit-x86-Architektur erhältlich. Für Unternehmen, die vorhandene Hardware verwenden möchten, kann das problematisch sein. Manche Server lassen sich nicht mehr so nachrüsten, dass sie die Systemanforderungen erfüllen.

Die Neuinstallation während unserer Tests auf ausreichend dimensionierter Hardware geht gewohnt leicht von der Hand. Wenige Angaben zu Namen und Netzwerk reichen raus, Assistenten erledigen den Rest. Nach mehreren automatischen Neustarts ist das Aufspielen der Server-Software nach rund einer halben Stunde erledigt. Daraufhin empfängt den Administrator die überarbeitete SBS-2011-Standard-Konsole, von wo aus sich alle weiteren Einrichtungs- und Verwaltungsaufgaben erledigen lassen.

Windows Small Business Server 2011 Essentials

Seiner renovierten Standard-Edition hat Microsoft eine schmalere Version zur Seite gestellt: "Windows Small Business Server 2011 Essentials" (Code-Name "Aurora"), ist ebenfalls für kleine und mittelständische Unternehmen konzipiert. Generell ist diese Ausführung auch auf einfache Bedienung getrimmt. Das unter der Haube werkelnde Active Directory tritt beispielsweise für Anwender erst gar nicht zutage. Die Komplexität des Verzeichnisdienstes wird vom Essentials-Dashboard und weiteren integrierten Tools geschickt abstrahiert.

Doch die Essentials-Edition folgt einer anderen Ausrichtung als die Standard-Variante von SBS 2011. Sie unterstützt maximal 25 Benutzer, außerdem sind für Essentials keine separaten Client-Zugriffslizenzen erforderlich. Am deutlichsten treten die Unterschiede jedoch beim Funktionsumfang zutage: Die Essentials-Ausführung verfügt weder über einen Exchange- noch über einen SharePoint-Server. Das ist auch so gewollt: Essentials-Kunden sollen E-Mail- und Kollaborationsdienste über die Cloud beziehen, beispielsweise in Form von "Microsoft Office 365". Dazu hat Microsoft eine Single-Sign-On-Funktion für die lokale SBS-Domäne und Office 365 eingerichtet. Geplant sind Add-Ins für das Dashboard von SBS 2011 Essentials. Sie sollen eine einheitliche Verwaltung von lokalen On-Premise-Funktionen und der gehosteten Office-365-Infrastruktur schaffen.