Microsoft rechnet mit starkem Wachstum für sein Handy-Betriebssystem Windows Mobile

02.05.2007
Der Softwarekonzern Microsoft ist optimistisch, den Absatz seines mobilen Betriebssystem "Windows Mobile 6" im kommenden Geschäftsjahr 2007/2008 zu verdoppeln.

Nach einigen Jahren Anlaufzeit ziehe das Geschäft mit dem Smartphone-Betriebssystem "Windows Mobile" nun kräftig an, erklärte Robbie Bach, Leiter der Entertainment and Devices Division von Microsoft, am Rande der "Mobile and Embedded Devices Conference" in Las Vegas. Bach geht davon aus, dass die Anzahl der verkauften Lizenzen im Ende Juni ablaufenden Geschäftsjahr voraussichtlich zwischen zehn und elf Millionen Stück betragen wird und sich im Fiskaljahr 2008 auf 20 Millionen Stück verdoppelt. Bereits jetzt sei Windows Mobile mit zuletzt 40 Prozent Zuwachs das am schnellsten wachsende mobile Betriebssystem am Markt, konstatierte der Microsoft-Manager.

Aktuell verbucht Microsoft das meiste Wachstum in Nordamerika und Westeuropa, wo viele Nutzer auf Smartphones umsteigen. Back rechnet in Zukunft jedoch mit Wachstumsströmen aus einer anderen Richtung: Wie stark die nächste Wachstumsphase ausfalle, hänge vor allem von Microsofts Möglichkeit ab, in Schwellenländern zu punkten, erklärte er. Dort sei häufig das Handy – und nicht der PC - das erste computergestützte Gerät. "Wenn man über die nächsten zwei bis drei Jahren hinausblickt, kommen wir zu einem Punkt, wo wir in Indien, China und anderen Teilen der Welt Wachstum generieren müssen", so Bach.

Microsofts Problem ist allerdings weniger die allmähliche Marktsättigung in den Industrieländern, sondern vielmehr der Fokus von Windows Mobile auf Smartphones. So wurden 2006 laut Gartner insgesamt rund eine Milliarde Handys verkauft. Generell für Windows Mobile geeignet waren davon allerdings nur etwa 81 Millionen Geräte. Selbst in der Zielgruppe Smartphones gibt es noch Wachstumspotenzial – wenn sich Microsoft gegenüber der Konkurrenz durchsetzen kann: Im vergangenen Jahr lag die Gates-Company mit einen Marktanteil von 5,6 Prozent deutlich hinter dem Marktführer Symbian (rund 72,8 Prozent). Auch das offene Betriebssystem Linux wies mit 16,7 Prozent einen höheren Marktanteil in dem Segment auf. Damit nicht genug: Mit Apple, das in Kürze sein "iPhone" vom Stapel lässt, erhält der Softwareriese einen weiteren Konkurrenten aus dem Computerlager – kein Wunder, dass Microsoft-CEO Steve Ballmer das Gerät schon vor dem Erscheinen als Flop bezeichnet. (mb)