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Microsoft reagiert auf Ärger um Media-Player-Lizenz

08.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft überarbeitet die teils heftig kritisierten Lizenzbedingungen für den Windows Media Player. Vor zwei Wochen hatte der Hersteller ein Sicherheits-Update für die Multimedia-Software herausgegeben (Computerwoche online berichtete) und mit diesem auch das so genannte "EULA" (End User License Agreement) geändert. Demnach sollte Microsoft das Recht haben, automatisch und ohne gesondertes Einverständnis Kopierschutzsoftware auf dem PC des Anwenders zu installieren oder Komponenten des Betriebssystems sowie der Software von Drittanbietern zu ändern. Dies käme praktisch dem Zugriff auf den Rechner mit Admin-Rechten gleich. Erläuterungen zu diesen Updates sollten lediglich auf einer Web-Seite zur Verfügung gestellt werden.

Nun teilt Microsoft mit, dass der betreffende Absatz in den Lizenzbedingungen "die zu Grunde liegende Absicht nicht unmissverständlich zum Ausdruck bringt". Aus diesem Grund soll eine neue Fassung des Absatzes "so schnell wie möglich" erstellt werden. Das EULA übertrage jedoch auch in der aktuellen Fassung keine Administratorrechte an Microsoft. Der umstrittene Absatz sei lediglich für zwei Szenarien vorgesehen, in denen die Sicherheit urheberrechtlich geschützter Inhalte bedroht und damit der Service für Endanwender eingeschränkt sein könne.

Das erste Szenario besteht laut Microsoft in dem "selten auftretenden" Fall, dass sich mit Anwendungen von Microsoft oder von anderen Herstellern "aufgrund von Manipulationen" DRM-geschützte (Digital Rights Management) Dateien abspielen lassen. Außerdem könnten es Änderungen der technischen Anforderungen seitens der Anbieter erfordern, Anwendungen zu aktualisieren. In jedem Falle soll aber der Nutzer die vollständige Kontrolle darüber behalten, welche Daten auf sein System geladen werden. (lex)