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Microsoft pokert mit Windows-Fahrplan um Assurance-Kunden

25.07.2007

Versteckspiel mit Service Packs

Während Microsoft bereits einen Termin für Windows 7 nennt, das aus der IT-Perspektive der meisten Unternehmen noch keine Bedeutung hat, schweigt sich der Hersteller über die Fertigstellung des bereits angekündigten SP1 für Vista aus. Eine Vielzahl von Anwendern verschiebt einen flächendeckenden Einsatz des neuen Betriebssystems auf einen Zeitpunkt nach der Verfügbarkeit einer solchen größeren Fehlerkorrektur. Hinzu kommt, dass neue Programme häufig ein bestimmtes Windows plus SPx erwarten. Wenn Unternehmen heute Vista auf allen PCs einrichten, dann erfordert deshalb die später nötige Installation des Service-Packs einen zusätzlichen Aufwand.

Aus Microsofts Perspektive wäre die Annahme berechtigt, dass es einen baldmöglichsten Termin für SP1 nennt, um Migrationsprojekte auf Vista nicht unnötig zu verzögern. Da jene Firmen, deren Abos heuer auslaufen, ihre Rechte auf Vista bereits erworben haben, steht Microsoft hier aber nicht unter Druck – die Kunden haben das neue Betriebssystem bereits bezahlt. Es ist nur die Frage wann und nicht ob sie es installieren. Nach aktuellem Stand wird gegen Ende des Jahres eine Beta des SP1 erscheinen, die produktiv einsetzbare Version kommt voraussichtlich Anfang 2008.

Ähnlich sieht es mit dem SP3 für Windows XP aus, über das ständig neue Gerüchte kursieren. In einer Pressemittelung ist von "später in diesem Jahr" die Rede. Microsoft sprach in diesem Zusammenhang aber von einem Tippfehler und legt sich bis dato auf keinen Termin fest. Im Fall von XP läge der Verdacht nahe, dass Microsoft kein Interesse an der weiteren Pflege eines alten Systems hat. Nach Angaben der Herstellers dürfte XP aber noch länger Umsätze generieren: Für das Geschäftsjahr 2008 erwartet Microsoft, dass 22 Prozent der neu verkauften Windows-Lizenzen auf die dann sieben Jahre alte Software entfallen. (ws)