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Microsoft möchte Sammelklagen loswerden

03.08.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat einen US-Bundesrichter in Baltimore aufgefordert, 62 von rund 130 privaten Sammelklagen abzuweisen, die anhand der von Richter Jackson im Kartellprozess erlassenen "Findings of fact" angestrengt worden waren. Der Jurist hat die Aufgabe, die Fälle zusammenzulegen, in denen Microsoft hauptsächlich vorgeworfen wird, der Konzern habe für sein Desktop-Betriebssystem Windows 95/98 überhöhte Preise verlangt. In einem 40-seitigen Schreiben an den Bundesrichter argumentiert Microsoft vor allem formaljuristisch: In den meisten Fällen, so die Gates-Company, hätten die Kläger das Betriebssystem gar nicht direkt von Microsoft gekauft (sondern vom Hersteller ihres PCs). Deswegen sei Microsoft auch nicht der richtige Adressat ihrer Beschwerden. Mit dem gleichen Argument hatte der Konzern bereits fünf gleich gelagerte Sammelklagen erfolgreich abgeschmettert.