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Microsoft-Mitarbeiter machen "wertlose" Aktienoptionen zu Geld

12.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsofts Angebot, Aktienoptionen mit einem Ausübungpreis über dem gegenwärtigen Aktienkurs (so genannte "under-water"-Options an die Investment-Bank J.P. Morgan Chase zu verkaufen, stieß bei den Mitarbeitern auf große Nachfrage: Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, haben sich 51 Prozent der insgesamt 36500 berechtigten Microsoft-Angestellten an dem "Stock Options Trade Program" beteiligt. Insgesamt boten die Mitarbeiter dabei J.P. Morgan 345 Millionen "wertlose" Bezugsscheine zum Preis von 382 Millionen Dollar an; dies entspricht im Schnitt einem Umtauschkurs von rund 1,10 Dollar je Optionsschein. Der Zeichnungspreis der Titel beträgt jeweils mindestens 33 Dollar - bei einem Börsenkurs von 26,61 Dollar am gestrigen Donnerstag hätten die Angestellten also bei dem Verkauf einen deutlichen Verlust gemacht. Die Teilnehmer des Programms wurden nicht direkt von J.P. Morgan entschädigt. Vielmehr will

Microsoft - soweit es die lokalen Gesetze erlauben - ihnen zunächst bis Ende des Jahres ein Drittel der Summe zahlen, und den Rest in zwei bis drei Zahlungen plus Zinsen nachschießen.

Microsoft hatte im Juli angekündigt, es werde im September sein Aktienoptionsprogramm für die Belegschaft abschaffen. Stattdessen könnten sich die Mitarbeiter künftig echte Aktien verdienen. Gleichzeitig kündigte der Redmonder Konzern einen Plan an, mit dessen Hilfe Mitarbeiter aus wertlosen Optionen zumindest etwas Gewinn ziehen (Computerwoche online berichtete). (mb)