Hersteller zeigen Hardware für Windows Storage Server 2003

Microsoft macht sich im NAS-Markt breit

31.10.2003
MÜNCHEN (kk) - Microsoft präsentierte auf der Systems in München erstmalig in Deutschland den "Windows Storage Server 2003", der in zwei Varianten angeboten wird. Auf Herstellerseite zeigten die Hardwareanbieter Dell, EMC, Fujitsu-Siemens, Hewlett-Packard und Iomega die passenden NAS-Speicher.

Der Windows Storage Server 2003 löst Microsofts "Windows Powered NAS", die bisherige Einstiegslösung in das Geschäft für Network Attached Storage (NAS), ab. Zane Adam, Microsofts Director Product Management und Marketing für die Enterprise Storage Division, wies auf die Erfolge seiner Company im Speicherbereich hin, die sich in nur 2,5 Jahren einen Anteil von über 40 Prozent am weltweiten NAS-Markt erarbeitet habe. Dazu beigetragen haben die jetzt mehr als 35 Partner, die ihre NAS-Filer unter dem Microsoft-Programm arbeiten lassen.

Zwei Versionen für Einsteiger und Profis

Die neue Version ist für File- und Print-Server geeignet und verarbeitet Datenmengen von 80 GB bis über 60 TB. Microsoft hat im neuen Produkt eine Reihe von Zusatzfunktionen eingebaut oder weiterentwickelt. Beispielsweise "Volume Shadow Copy Service", eine Weiterentwicklung von "Snapshot", mit der der Urzustand einer Anwendung auf Knopdruck wiederhergestellt werden kann. Bislang bedurfte es dazu umständlicher und langwieriger Restore-Prozeduren. Der "Virtual Disk Service" taugt zum Verwalten der Logical Unit Numbers (LUNs). Damit sollen Speicher von unterschiedlichen Lieferanten unter Windows interoperabel werden.

Im Bereich Hochverfügbarkeit bietet Microsoft das "Multipath I/O Development Kit" an, mit dem - auch zur besseren Lastverteilung - mehrere Datenpfade zwischen Host-Rechner und externen Speicher-Arrays angelegt werden können. Schließlich wurde auch an der Leistungsschraube gedreht: Im Vergleich zur Vorversion soll sich der Durchsatz dank "Distributed File System" (DFS) im Windows-Umfeld um 148 Prozent, bei NFS-Files immerhin um 50 Prozent erhöhen.

Preise der OEM-Hersteller sehr unterschiedlich

Verbessert wurde auch die Cluster-Fähigkeit des Systems, mit dem jetzt bis zu acht NAS-Filer - statt wie bisher nur zwei - zu koppeln sind. Diese Funktion soll laut Manager Adam allerdings nur für die "Enterprise"-Version gelten. Die "Standard Edition" von Windows Storage Server 2003 verfügt über dieses Feature nicht. Microsoft liefert das Programm nur an OEM-Hersteller wie Dell, HP, Fujitsu-Siemens, EMC und Iomega, die daraus ihre NAS-Lösungen schneidern. Und die können dabei ihre Fantasie spielen lassen, denn auch die Print-Funktion des Programms lässt sich abschalten. HP beispielsweise will bei allen NAS-Servern in Zukunft auf Microsoft als Betriebssystem-Lieferant setzen. Dementsprechend wird HP gestaffelte Leistungsumfänge anbieten.

Die zur Vorstellung anwesenden genannten Firmen entwickeln schon jetzt reichlich unterschiedliche Preisvorstellungen. Iomega beispielsweise startet mit einem Einstiegspreis von unter 1000 Dollar und verlangt für ein 2-TB-Array etwa 20000 Dollar. HPs Angebot reicht von 2500 bis 3000 Dollar für eine Einstiegslösung bis zu rund 35000 Dollar. Dell-Geräte sollen ab 2000 Dollar zu haben sein. Die Texaner veranschlagen für eine Speicherkapazität von 1 TB etwa 5000 Dollar, Fujitsu-Siemens rund 8000 Euro. Speicherspezialist EMC will nach eigenen Angaben die "Netwin"-Geräte auf "Clariion"-Basis zum Einstiegspreis von 30000 Euro auf den Markt bringen. Für Anwender dürfte sich ein Vergleich von Preis und gebotenem Funktionsumfang in jedem Fall lohnen.