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Infolibria, Thingworld

Microsoft macht Multimedia-Deals

08.12.1998
Von Michael Hufelschulte
Infolibria, Thingworld

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat Kooperationen mit zwei Unternehmen geschlossen, die multimediale Datenströme über das Internet transportieren. Gemeinsam mit Infolibria aus Waltham, Massachusetts, möchte die Gates-Company deren Produkt "Infomall" vermarkten. Das Gerät wird derzeit getestet und soll im Spätsommer 1999 auf den Markt kommen. Es richtet sich an große Internet-Service-Provider und Betreiber von Corporate Networks und soll Bilder in Videoqualität über das Internet übertragen können. Den üblichen "Flaschenhälsen" des Internet, die sich in Daumenkinos wie "Real Player" von Real Networks oder Microsofts "Media Player" manifestieren, will Infolibria dadurch entgehen, daß die Daten vor der Wiedergabe in der (netzwerk-)räumlichen Nähe des Endanwenders zwischengespeichert (gecached) werden, also etwa bei seinem Internet-Dienstleister.

Eine weitere Kooperation hat Microsoft mit Thingworld.com (früher Parable) geschlossen. Die Firma mit dem Motto "Es gibt mehr im Leben als animierte GIFs" hat gemeinsam mit der Gates-Company ein System entwickelt, mit dem sich urheberrechtlich geschützte Inhalte über das Web verteilen lassen. Mit der von Thingworld.com entwickelten Autorensoftware lassen sich allerlei "Dinge" (etwa animierte Logos, Szenen oder komplette Spiele) erstellen, die ein Anwender hinterher zwar nutzen, aber nicht verändern kann. Diese "Streaming Media Things" können auch einen verborgenen Link auf die Homepage des Erstellers enthalten. Laut Thingworld.com-Chef Steve Barlow soll die Technik als nächstes für interaktives Shopping über das Internet angepaßt werden.