Oracle E-Business Suite: Nischenanbieter

SAP-Erzrivale Oracle landete mit der "E-Business Suite" im Bereich der Nischenanbieter. Die hinzu gekaufte ERP-Lösung J.D. Edwards stufte Gartner hingegen in die Riege der Challenger ein. "Was die Funktionen für verschiedene Branchen anbetrifft, ist SAPs Produkt wesentlich breiter aufgestellt als Oracle mit der E-Business Suite", so Christian Hestermann, Research Director ERP bei Gartner.

Im Segment Nischenanbieter tauchen ferner Lawson ("M3", vormals Intentia Movex), IFS und Exact Software ("Exact Globe") auf. Der international tätige Hersteller Sage fehlt in der Übersicht, da die ERP-Lösungen bisher nicht global verfügbar, sondern in einzelnen Märkten präsent sind. Dies will die Firma mit dem Produkt "ERP X3" aber ändern.

Epicor habe die eigene Software komplett modernisiert und könne nun ebenfalls eine umfassende ERP-Suite vorweisen (siehe auch "Epicor vereint ERP-Linien"). Damit rangiert Epicor im Gartner-Ranking unter den Visionären ganz vorn. Allerdings sei der Anbieter vergleichsweise klein und die angebotenen Funktionen nicht so ausgefeilt wie die von Wettbewerbern.

Der Magic Quadrant listet weitere zehn ERP-Anbieter auf, die teilweise herausragende Funktionen für bestimmte Marktsegmente der Industrie liefern. Jedoch seien diese Hersteller nach der Einschätzung der Gartner-Experten nicht in der Lage, sich zum Marktführer aufzuschwingen.

Alle die von Gartner aufgeführten ERP-Anbieter sind auch in Deutschland aktiv. Nicht berücksichtigt werden in dieser Übersicht die im deutschsprachigen Raum beheimateten Hersteller, da sie eine zu geringe globale Präsenz haben.

Der letzte Magic Quadrant für dieses ERP-Marktsegment datiert auf das Jahr 2005. Seitdem sind folgende Anbieter/Produkte hinzugekommen:

• Syspro ERP (Herausforderer)

• Exact Globe (Nischenanbieter)

• Epicor Vantage (Visionär)

• Microsoft Dynamics NAV (Nischenanbieter)

• Infor ERP LN (vormals Baan, Nischenanbieter)

Andere Systeme tauchen nun nicht mehr auf: Infor ERP XA (vormals MAPICS iSeries) und Infor ERP LX (früher bekannt als SSA ERP LX).

In diesen Magic Quadrant aufgenommen werden Softwarefirmen, die eine entsprechende geografische Marktabdeckung vorweisen können und dort auch Neugeschäft tätigen. Zehn Prozent des Produktumsatzes müssen sie mit Neukunden erzielen. Weitere Kriterien sind die Anzahl der Kunden (mindestens 1000) und die gebotenen Applikationsfunktionen. Ferner muss die Anwendung größtenteils auf einer technischen Umgebung (eine Architektur und ein Datenmodell) laufen. Ist das noch nicht der Fall, so hat der Hersteller zumindest darzulegen, sein Erzeugnis künftig in diese Richtung weiterentwickeln zu können.