ScreenTonic wurde im Jahr 2001 gegründet und soll Teil der Sparte Digital Advertising Solutions werden, die Microsoft im September 2006 etabliert hatte, um Werbung über seine Geräte wie die Xbox 360 und seine Websites hinweg zu vermarkten.

Mit der ScreenTonic-Software "Stamp" lassen sich Text- oder Banner-Links auf Portalen, Werbung in Textnachrichten (SMS) und Werbung auf mobilen Web-Seiten abhängig vom Aufenthaltsort des mobilen Nutzers ausliefern. Die Plattform umfasst Komponenten für Verwaltung (Monitoring, Billing, Reporting), Auslieferung und Vermarktung. Microsoft betritt damit Neuland, der Softwarekonzern hatte bislang keinerlei eigene Entwicklungen im Bereich Mobile Advertising.

Microsoft betrachtet den Zukauf laut Chris Dobson, Vice President of Global Sales von Digital Advertising Solutions, als eher langfristige Investition in einen erst entstehenden Markt, den neue Techniken wie 3G/UMTS und HSDPA erst noch beflügeln werden. "Wir sehen hier gewissermaßen eine parallele Welt ähnlich der Online-Werbung, die aber noch in den Kinderschuhen steckt", sagt Dobson. Microsoft könne zukünftig zum Beispiel Nutzern freie Inhalte anbieten, wenn sie im Gegenzug Werbung in Kauf nehmen.

Microsoft will ScreenTonic nicht umtaufen und den Firmengründern bei der weiteren Entwicklung vorerst frei Hand lassen. Viele ScreenTonic-Kunden wie Vodafone seien ohnehin schon Microsoft-Partner, so Dobson weiter.

ScreenTonic hat in der Vergangenheit schon für unter anderem Apple, Nike, Nokia und Netzbetreibern in Frankreich, Großbritannien und Belgien gearbeitet. Im vergangenen Jahr hatte die Pariser Firma 5,5 Millionen Euro Wagniskapital von 3i Group und I-Source Gestion erhalten. Finanzielle Details der Übernahme durch Microsoft wurden nicht veröffentlicht. (tc)