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"Halloween"-Memo veröffentlicht

Microsoft hat Angst vor Linux und Apache

03.11.1998
Von Michael Hufelschulte
"Halloween"-Memo veröffentlicht

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Glaubt man einem aktuellen (11. August 1998) firmeninternen Memo von Microsoft, dann fürchtet die Gates-Company derzeit nichts mehr als frei verfügbare Software und insbesondere das Freeware-Unix Linux und den Web-Server "Apache". Diese stellten eine massive Bedrohung für das aktuelle Geschäftsmodell von Microsoft dar, das zunehmend auf den im Server-Bereich mit Windows NT erzielten Umsätzen beruhe. Linux erwachse übrigens in gleichem Maße auch zu einer Gefahr für etablierte Unix-Anbieter wie Santa Cruz Operation (SCO). Weniger dramatisch sieht der Autor des Microsoft-Denkzettels, Vinod Vallopillil, die Konkurrenz im Browser-Bereich. Netscapes Bemühungen, den Communicator als Open Source Software (OSS) zu positionieren, sei vergleichsweise harmlos. Das komplette Halloween-Memo wurde von dem unabhängigen Programmierer Eric Raymond veröffentlicht, der es Ende vergangener Woche in die Hände bekam. Es steht im

Internet unter http://www.tuxedo.org/~esr/halloween.html. Angesichts des laufenden Antitrust-Verfahrens gegen Microsoft darf übrigens gemutmaßt werden, daß das Papier aufgrund einer gezielten Indiskretion bekannt wurde – jede Konkurrenz kommt Redmond derzeit einfach mehr als gelegen.