Web

Microsoft gründet Business-Process-Allianz

27.02.2007
Die verstärkte Kooperation mit Drittanbietern soll Business-Process-Management rund um den BizTalk Server etablieren.

Business-Process-Management (BPM) ist kein Privileg der Konzerne. Geht es nach Microsoft, muss diese Disziplin so vereinfacht werden, dass sie auch von kleineren Unternehmen auf breiter Front angewendet werden kann. Eine vergleichbare Strategie verfolgten die Redmonder schon im Bereich Business Intelligence, als sie ihre Datenbank SQL Server mit entsprechenden Olap-Extensions ausgestattet haben (Olap = Online Analytical Processing), um Analysefunktionen in den Massenmarkt zu bringen.

Nun geht es um den BizTalk Server, der voraussichtlich im Mai als Release 2006 r2 erscheinen und dann die Business Process Execution Language 2.0 (BPEL) unterstützen wird, eine standardisierte und auf XML basierende Sprache zur Beschreibung von Geschäftsprozessen. Microsoft stellt sich ein Ökosystem für Business-Process-Management vor, in dessen Zentrum neben BizTalk auch Office 2007 und die mit .NET 3.0 eingeführte Windows Workflow Foundation angesiedelt sind. Um diesen Kern sollen sich nun im Rahmen einer Allianz möglichst viele Drittanbieter gruppieren und Microsoft den BPM-Marktzugang festigen. Die Gründungsmitglieder rekrutieren sich dabei in erster Linie aus den Produktsegmenten BPM-Tools, Rules Engines und Workflow Engines. Hierzulande dürfte von den Teilnehmern in erster Linie IDS Scheer bekannt sein.

Dennoch bietet die Allianz wenig spektakuläres, zumal einige der Mitglieder ohnehin schon als Microsoft-Partner auftreten, zumindest jedoch die .NET-Architektur unterstützen. So verwendet Global360 für seine BPM-, Analyse- und Workflow-Programme schon seit mehr als zehn Jahren Microsoft-Technik, während Amberpoint im Rahmen eines OEM-Abkommens eine Lite-Version seines SOA-Management-Werkzeugs mit Visual Studio 2005 bündelt. Hinzu kommt, dass viele der Mitglieder auch im Java-Lager unterwegs sind und diesen Markt sicher nicht aufgeben werden. (ue)