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Microsoft greift AOL an ...

06.08.1999
... mit kostenlosem Internet-Zugang

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft will seinem Erzrivalen AOL mit aggressiver Preispolitik die Vorherrschaft im Internet streitig machen. Zu diesem Zweck erwägt die Gates-Company, über ihren MSN-Internet-Service Web-Zugang zu Dumpingpreisen oder zum Nulltarif anzubieten. Microsoft ist nach Angaben des Markforschungsunternehmens Jupiter Communications derzeit der zweitgrößte ISP (Internet-Service-Provider), liegt jedoch mit 1,8 Millionen Kunden weit hinter AOL mit knapp 18 Millionen Benutzern zurück.

Der weltweit größte Softwarekonzern möchte diese Dominanz des Wettbewerbers brechen, da sonst Gefahr für das Windows-Imperium droht. Viele Anwendungen, die früher über Betriebssysteme liefen, funktionieren nun auf Basis des Internet. Um im Internet-Markt einen Fuß auf den Boden zu bekommen, wäre Gates sogar damit einverstanden, zunächst Verluste zu machen, behauptet ein Analyst von Merrill Lynch.

AOL zeigt sich angesichts dieser Attacke von Microsoft unbeeindruckt. "Es wäre ein Fehler, die starke Marke und die Service-Leistungen von AOL zu unterschätzen", erklärte ein Sprecher des weltgrößten Online-Dienstes. Das Unternehmen sehe einer Konfrontation im Bereich Internet-Zugang gelassen entgegen, sei aber bereit, den Kampf aufzunehmen. Beide Firmen bekriegen sich zur Zeit auch auf dem Gebiet des Instant-Messaging.