Rekordzahlen

Microsoft glänzt dank Windows 7 und Office

23.07.2010
Windows 7 ist und bleibt eine Goldgrube für Microsoft. Auch im vierten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) sorgte das Betriebssystem gemeinsam mit der neuesten Version von Office für Rekordzahlen.

Der Umsatz von Microsoft kletterte um 22 Prozent auf den Rekordwert von 16,0 Milliarden Dollar (12,4 Mrd Euro). Der Gewinn nahm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf unterm Strich 4,5 Milliarden Dollar zu. "Wir haben starke Verkäufe in all unseren Geschäftsfeldern gesehen, besonders bei den Firmenkunden mit Windows 7 und Office 2010", sagte der fürs Tagesgeschäft zuständige Vorstand Kevin Turner am Donnerstag in Redmond (US-Bundesstaat Washington). Einen weiteren Schub erhofft er sich im Herbst durch das neue Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 und die Gestensteuerung Kinect für die Spielekonsole Xbox.

Deutschland als drittwichtigster Markt für Microsoft stand der Entwicklung in nichts nach. "Microsoft Deutschland blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 zurück", sagte Landeschef Ralph Haupter. "Die Konjunktur hat sich spürbar erholt, und die IT-Ausgaben steigen." Windows 7 habe sich hierzulande sehr gut verkauft. Microsoft habe überdies Konkurrenten Marktanteile abjagen können, vor allem bei Software für große Firmenrechner. "Wir haben Oracle im Bereich Datenbanken überholt."

Microsoft konnte bis dato 175 Millionen Lizenzen von Windows 7 losschlagen. Alleine im Schlussquartal des Geschäftsjahres sorgte das für einen operativen Gewinn von knapp 3,1 Milliarden Dollar. Das wurde nur getoppt von der Geschäftskunden-Sparte, die 3,3 Milliarden Dollar einbrachte. Hierzu gehört neben kaufmännischen Programmen für Mittelständler auch das Office-Paket. Seit Mitte Mai ist die neueste Version draußen.

Viele Nutzer waren zwischenzeitlich aber auf das kostenlose Open Office umgestiegen, und auch Google lockt die Firmenkunden mit seiner Büro-Software. Microsoft begegnet den Angreifern mit einem Ausbau seiner Internet-Dienstleistungen. Dabei kauft der Nutzer nicht mehr die klassische Lizenz, sondern "mietet" Software bei Bedarf. Die Programme liegen dabei auf zentralen Großrechnern entweder im Unternehmen oder im Internet. Das Ganze nennt sich "Cloud Computing" und bedeutet einen massiven Umbruch der Softwarewelt.

Geld verliert Microsoft weiterhin mit den Onlineangeboten wie der Suchmaschine Bing. Microsoft hatte sich im vergangenen Jahr mit Yahoo verbündet. Gemeinsam versuchen die zwei, dem Suchmaschinen-Primus Google Einhalt zu gebieten. Auch die Spielesparte rutschte wieder in die roten Zahlen.