Re-Imaging wird erlaubt, während die Kritik an dem neuen Lizenzmodell wächst

Microsoft gibt dem Kundendruck ein bisschen nach

19.10.2001
MÜNCHEN (CW) - Ohne viel Aufsehen hat Microsoft seine Lizenzbedingungen für die Betriebssysteme geändert. Firmen, die Images für die Konfiguration ihrer PCs nutzen, müssen Windows künftig nicht mehr zweimal bezahlen. Außerdem hat der Softwarehersteller das umstrittene Preismodell für Software-Upgrades verschoben.

Microsoft gibt dem Druck der Kunden nach und weicht seine neuen Lizenzbedingungen auf. Davon profitieren vor allem Firmenkunden, die Volumenlizenzverträge wie Select und Enterprise mit Microsoft abgeschlossen haben. Zum einen fordert das Softwareunternehmen beim Einspielen eines Image bei bereits vorhandenem Betriebssystem nicht länger eine Neulizenzierung, was doppelte Kosten für Windows verursacht hatte. Zum anderen haben Unternehmen nun länger Zeit, sich für das neue Upgrade-Modell "Software Assurance" zu entscheiden.

Mehrzeit für Assurance-AnwenderRe-Imaging ist vor allem in großen Unternehmen beliebt. Dabei wird die Festplatte mit einem für die speziellen Bedürfnisse im Unternehmen vorkonfigurierten Betriebssystem überspielt. Seit einiger Zeit bestanden die Redmonder in solchen Fällen darauf, dass Lizenzgebühren für die Betriebsversion an Microsoft zu zahlen seien - auch wenn der Rechner bereits mit einer OEM-Version eines Betriebssystems gekauft worden war. Von dieser Praxis nimmt der Softwarehersteller nun Abstand.

Auch bei der umstrittenen Software Assurance kommt Microsoft den Anwendern entgegen. Sie haben nun bis 31. Juli 2002 Zeit, auf das neue Lizenzmodell zu wechseln. Bislang galt der 1. Oktober 2001 als Stichtag. Außerdem können zum Einstieg nun auch die 2000-Versionen des Betriebssystems Windows und des Office-Pakets "Office" genutzt werden. Bislang mussten die Firmen hierzu die neuen Versionen XP gekauft haben. "Die eigentliche Nachricht ist, dass Kundendruck funktioniert und dass staatliche Untersuchungen helfen", kommentierte Gartner-Analyst Neil MacDonald die Entwicklung.