Microsoft gibt bei Testversionen Gas

29.09.2005
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.
Selten genoss Microsofts Professional Developers Conference (PDC) so viel Aufmerksamkeit. Mit Office 12, Windows Vista und Longhorn-Server stehen bedeutende technische Umbrüche vor der Tür.

Der neue Windows-Look: Die Vista-Benutzeroberfläche inklusive Sidebar.

Wie für den Windows XP-Nachfolger selbst hat Microsoft auch für die tragenden Subsysteme von Windows Vista mittlerweile endgültige Bezeichnungen gefunden. "Windows Presentation Foundation", das einstige "Avalon", bildet dabei das Fundament zur Anzeige von Informationen, während "Windows Communication Foundation" (Codename "Indigo") die Grundlage für Service-orientierte Kommunikationsanwendungen legt. Beide werden ebenso wie das Managed-Code-Programmiermodell "WinFX" als Weiterentwicklung des .NET-Frameworks sowie der Win32-Programmierschnittstelle in Windows Vista enthalten sein. Das relationale Dateisystem "WinFS" hingegen hat zwar das Beta-Stadium erreicht, wird es jedoch nicht mehr in die finale Version von Windows Vista schaffen und zu einem späteren Zeitpunkt von Microsoft nachgereicht.

Software-Gadgets: "Sidebar" wieder da

Zu einer anderen viel beachteten Neuerung zählte die Ankündigung von Bill Gates, Windows Vista doch mit der "Sidebar" auszustatten, die ihren Platz im rechten Bereich des Desktops findet. Sie wurde erstmals auf der letzten PDC im Jahr 2003 gezeigt und hat seitdem etliche Nachahmer zu entsprechenden Windows XP-Add-ons inspiriert. Im April dieses Jahres war die Sidebar-Leiste aus dem Longhorn-Build verschwunden. Doch jetzt hat Microsoft das Konzept kräftig erweitert: In der Sidebar von Windows Vista lassen sich Mini-Programme platzieren, die den Anwender in Echtzeit über Ereignisse auf dem Laufenden halten oder den Direktzugriff auf Funktionen und Anwendungen erlauben. Diese Mini-Programme - Microsoft spricht von "Gadgets" - sind keineswegs in der Sidebar-Leiste gefangen, sondern können auf Wunsch vom Anwender auf den Desktop gezogen und dort abgelegt werden.