Geringere PC-Nachfrage wirkt sich negativ aus

Microsoft fürchtet Wachstumsdelle

10.09.2004

"Selbst bei anhaltend steigenden IT-Investitionen rechnen wir nicht damit, dass unsere Umsätze im Fiskaljahr 2004/05 (Ende: 30. Juni 2005) ähnlich stark wachsen werden wie im vergangenen Geschäftsjahr", teilte Microsoft mit. So erwarte man trotz der verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dass die weltweiten PC-Verkäufe nur um sieben bis neun Prozent zulegen werden, verglichen mit einem Zuwachs um rund 13 Prozent im Geschäftsjahr 2003/04. Für die Desktop-Sparte Client ergebe sich damit voraussichtlich nur ein Umsatzplus von fünf bis sieben Prozent - im Geschäftsjahr 2004 waren die Einnahmen hier um rund 13 Prozent gestiegen.

Bei den weltweiten Serverabsätzen prognostiziert das Unternehmen ein Absinken der Wachstumsrate von derzeit 16 Prozent auf einen Wert zwischen 13 und 15 Prozent. Eine genaue Einschätzung, wie sich diese Entwicklung auf die Erlöse auswirken wird, gab Microsoft nicht ab. Das Unternehmen habe seinen Marktanteil im Servergeschäft im vergangenen Geschäftsjahr leicht ausgeweitet, wenngleich die Absätze von Linux-Distributionen deutlich stärker zugelegt hätten, teilte die Gates-Company mit. Gleichzeitig dokumentierten öffentliche Ankündigungen über die Einführung von Open-Source-Software im Server- und Desktop-Bereich das steigende Interesse am Einsatz von Linux-Distributionen. Im gleichen Maße wie die Marktakzeptanz für Linux zunehme, könnte der Verkauf der eigenen Produkte zurückgehen, so das Unternehmen. Dies hätte ein Absinken von Umsatz und Gewinnmarge zur Folge.

Wenig optimistisch fällt auch der Ausblick für die weiteren Geschäftsbereiche aus: So erwartet Microsoft für das Office-Segment "Information Worker" ähnlich hohe Einnahmen wie im Jahr zuvor, nämlich 10,8 Milliarden Dollar. Beim Online-Portal MSN werde der Umsatzzuwachs niedriger ausfallen als im vorangegangenen Geschäftsjahr, für die X-Box-Sparte "Home and Entertainment" prognostiziert die Gates-Company erneut kein nennenswertes Wachstum. Die Unternehmenssoftwaresparte "Microsoft Business Solutions" werde dagegen weiter zulegen.

Insgesamt werde der operative Gewinn des Unternehmens überproportional zum Umsatz steigen und alle Sparten deutlich profitabler, so Microsoft. Als Grund nannte der Konzern unter anderem die Fortschritte im Rahmen der vor kurzem angekündigten Sparinitiative. (mb)