Lukrativer als Windows-Phone-Erlöse

Microsoft fordert von Samsung 15 Dollar je Android-Handy

07.07.2011
Nach HTC, Onkyo und weiteren kleineren Hersteller will sich Microsoft nun Samsung zur Brust nehmen und fordern pro verkauftem Android-Gerät Lizenzgebühren.

Das schreibt die südkoreanische Wirtschaftszeitung "Maeil Business News" unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Nach Angaben der Zeitung verlangt Microsoft von dem koreanischen Hersteller 15 Dollar pro verkauftem Android-Handy – das ist drei Mal mehr, als der taiwanische Hersteller HTC zahlen muss.

Sollte Samsung der Forderung zustimmen, müsste das Unternehmen theoretisch allein für die inzwischen 3 Millionen verkauften Galaxy-S2-Smartphones schon 45 Millionen Dollar an das Unternehmen von Steve Ballmer bezahlen. Rechnet man die restlichen Smartphones und Tablets mit dem Google-Betriebssystem dazu, kommt man auf eine ordentliche Summe, die selbst ein Branchenriese wie Samsung spüren dürfte.

Die Tatsache, dass Android nicht ganz kostenlos genutzt werden darf, ist schon länger bekannt. Schon im letzten Jahr hatte Microsoft-Chef Steve Ballmer erklärt, dass für Android eine Abgabe zu entrichten sei. Wörtlich sagte er: "Es ist nicht so, dass Android kostenlos ist." Allerdings scheut Microsoft die direkte Konfrontation mit Google und verklagt stattdessen die Hersteller, die Android verwenden, wegen Patentrechtsverletzungen. Bislang hat man nur kleinere Unternehmen - unter ihnen allerdings auch den bekannten Smartphone-Hersteller HTC - zu entsprechenden Zahlungen aufgefordert, da mit ihnen eine schnellere Einigung ohne langjährige und kostspielige Gerichtsverfahren zu erwarten ist, vermuten Experten.

Manche Branchenbeobachter schätzen, dass Microsoft mehr Geld mit Lizenzabkommen für Android-Smartphones verdient als mit seinem eigenen Betriebssystem Windows Phone 7. Allein HTC soll bereits 150 Millionen Dollar an Lizenzgebühren bezahlt haben, während die Einnahmen für Windows Phone 7 auf etwa 30 Millionen Dollar geschätzt werden.

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