Gegenentwurf zu IBM Watson IoT?

Microsoft eröffnet IoT & AI Insider Lab in München

31.03.2017
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt: Eineinhalb Monate, nachdem IBM sein Watson IoT Center in München eröffnet hat, macht nun auch Microsoft in der bayrischen Landeshauptstadt ein Labor rund um die Themen Internet of Things (IoT) und Künstliche Intelligenz auf.

Ähnlich wie die bereits am Firmenhauptsitz in Redmond und im chinesischen Shenzen bestehenden Labore soll auch das neue IoT & AI Insider Lab im Münchner Stadteil Lehel (Lehel Carre) Unternehmenskunden ein produktives Umfeld bieten, um IoT- und KI-Projekte effizient voranzutreiben, teilt Microsoft mit. „Kundenprojekte aus den Labs in Shenzhen und Redmond zeigen, dass Kunden mit nur drei Wochen im Lab die Resultate erzielen, für die sie allein vier bis sechs Monate gebraucht hätten“, so Cyra Richardson, General Manager IoT Business Development bei Microsoft Corp und für die Labs verantwortlich.

Mit dem neuen IoT & AI Insider Lab will Microsoft IoT- und KI-Projekte fördern - nicht ganz selbstlos versteht sich.
Mit dem neuen IoT & AI Insider Lab will Microsoft IoT- und KI-Projekte fördern - nicht ganz selbstlos versteht sich.
Foto: Microsoft

Das neue Lab bietet Kunden aller Branchen und Größen kostenlosen Zugang zu Microsoft-Software, Industrie-Hardware sowie Expertenwissen. Das Software-Angebot reicht dabei von der Public-Cloud-Plattform Microsoft Azure bis hin zu IoT- und KI-Technologien wie die Azure IoT Suite (Vernetzung, Monitoring und Steuerung von Geräten), das Embedded-Betriebssystem Windows 10 IoT Core, die Cognitive Services (z. B. Sprach-, Text-, Bild-, Emotionserkennung) und die Cortana Intelligence Suite (Dienste für Big-Data-Anwendungen sowie maschinelles Lernen). Der Maschinenraum des Labs bietet unter anderem Geräte zum Fräsen, automatisierten Pick-and-Place, zum 3D-Drucken sowie zur Mikroproduktion (Nano-Drucker).

Außerdem werden die Kunden von einem dedizierten Lab-Team mit Experten für Cloud Computing, Data Science, Machine Learning, künstliche Intelligenz sowie Embedded-Systeme unterstützt. Auch Microsoft-Entwickler für die Themen Azure IoT, Embedded Devices und KI sind in München ansässig und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Zwischen den drei Labs und ihren Experten herrscht zudem ein reger Austausch, sodass die europäischen Kunden zum Beispiel von der Expertise und Erfahrung aus Redmond profitieren sollen.

Auch Partner wie die unabhängige OPC Foundation und Cisco bringen ihr Know-how in das Microsoft Lab ein: „Im Lab profitieren die Kunden von der gebündelten Expertise von Cisco IoT und Microsoft Azure IoT“, so Vikas Butaney, General Manager, Cisco IoT Connectivity. Sie könnten so ihre Geräte sicher vernetzen und ihre Daten intelligent auswerten, um ihren Geschäftserfolg steigern.

„Mit unserem IoT & AI Insider Lab verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, um IoT- und KI-Projekte von der Ideenfindung über die Prototypenentwicklung bis hin zur Markteinführung zu fördern“, erklärt Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung bei Microsoft Deutschland, in einer Stellungnahme. „Wir begleiten die digitale Transformation unserer Kunden, indem wir sie nicht nur dabei unterstützen, ihre Produkte, Services und Geschäftsmodelle zu vernetzen, sondern auch mit Intelligenz anzureichern.“

Interessierte Unternehmenskunden können sich hier ab sofort für die Nutzung des IoT & AI Insider Labs bewerben.