Neue Option

Microsoft erlaubt Windows-Lizenzierung pro Nutzer

04.11.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Mit einer neuen Enterprise-Lizenzoption für Windows bewegt sich Microsoft einen Schritt weiter in Richtung Abonnement.

Unternehmen können Windows 7 oder Windows 8 künftig erstmals pro Nutzer (statt wie bislang pro Gerät) in Lizenz nehmen, wie die Microsoft-Intima Mary Jo Foley bei "ZDnet" berichtet. Ab dem 1. Dezember können Enterprise-Kunden demnach das neue Bundle Enterprise Cloud Suite (ECS) beziehen. Dieses enthält Office 365 E3, die Enterprise Mobility Suite (EMS) und die erwähnte neue Pro-Nutzer-Lizenz von Windows mit Software Assurance.

Volumenlizenzkunden können im Rahmen der ECS eine Gerätelizenz von Windows auf einen Nutzer "ummünzen". Dieser Nutzer darf dann von beliebigen Endgeräten aus auf eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI) zugreifen sowie Windows 7 oder 8 Enterprise auf mehreren Geräten installieren und benutzen. Forrester Research bezeichnete die neue Option eines Per-User Subscription Licensing (USL) als "signifikante und gute Nachrichte für die Kunden".

Die neue Lizenzierungsmöglichkeit stelle einen wichtigen Sinneswandel von Microsoft in puncto BYOD-Programme (Bring Your Own Device) auch mit Nicht-Windows-Geräten wie Macs von Apple oder Android-Tablets dar, schreibt der Forrester-Analyst Duncan Jones in einem Blogeintrag.

Microsoft schreibt ausdrücklich in seiner Erläuterung zur ECS (PDF-Link), die neue Option Software Assurance per User decke "alle Geräte eines Nutzers ab, inklusive derer die unter iOS und Android laufen" und "nur der primäre Arbeitsrechner muss ein qualifiziertes Betriebssystem" wie Windows Professional laufen haben.

Nach Einschätzung des Analysten Rob Horwitz von Directions on Microsoft wird die neue Option Unternehmen die Lizenzierung von Software erleichtern und insbesondere Microsofts Ansatz bei der VDI-Lizenzierung bereinigen, die es "vielen Kunden unmöglich gemacht, voll lizenz-compliant zu sein".

"Unter herkömmlichen Enterprise Agreements für Desktops kaufen Kunden drei Dinge - CAL-Suites (für Server-Produkte), das Office-Paket und/oder Windows-Enterprise-Upgrade - für die ‚gesamte Organisation‘, was entweder ‚alle qualifizierten Geräte‘ oder ‚qualifizierten Nutzer‘ bedeutet", erläutert Horwitz. "CAL-Suite und Office boten Kunden die Flexibilität, entweder Geräte oder Nutzer zu zählen; Windows tat dies bislang nicht."

Kunden könnten endlich alle drei EA-Komponenten auf Nutzerbasis beziehen und müssten nicht länger die sprichwörtlichen Äpfel mit Birnen vergleichen. Ob sich so auch die Kosten senken ließen, sei einstweilen noch unklar, da Microsoft bestimmte Preis- und Übergangs-Details noch nicht kommuniziert habe.