Abgrenzung von Oracle

Microsoft entscheidet sich für ASP-Allianz mit C&W und Compaq

23.06.2000
MÜNCHEN (IDG) - Microsoft schließt sich der ASP-Partnerschaft von Cable & Wireless (C&W) und Compaq an. Das Trio will einen weltweiten Service für das Application-Service-Providing (ASP) aufbauen, also Software via Internet zur Miete anbieten.

C&W und Compaq hatten ihre ASP-Kooperation bereits im November vergangenen Jahres gestartet und dabei angekündigt, über 500 Millionen Dollar innerhalb der nächsten fünf Jahre in dieses Geschäftsfeld zu investieren. Mit welcher Summe sich nun Microsoft an der Allianz beteiligt, ist nicht bekannt. Von der Gates-Company soll jedenfalls die Software kommen sowie Personal aus dem Microsoft Partner Solutions Center (MPSC), das den Aufbau beziehungsweise die Entwicklung der neuen Services unterstützen wird.

Das erste Angebot beinhaltet Windows und Office 2000, die Groupware Exchange sowie diverse Collaboration-Tools zur Koordination von kleineren Arbeitsgruppen. Das Hosting erfolgt in den Rechenzentren von Cable & Wireless, die Verteilung über das IP-Netzwerk des Herstellers. Als Endgeräte sollen unter anderem Compaqs "Ipaq"-Rechner zum Einsatz kommen, eine drahtlose Kommunikation soll allerdings erst in einer späteren Entwicklungsphase möglich sein. Das Abrechnungsverfahren stellen sich die Beteiligten in Form einer monatlichen Miete pro Arbeitsplatz vor, in der Software-Upgrades, Sicherheitstechniken, Speicherung und Backup sowie Training und Support enthalten sind.

Als direkter Ansprechpartner für die anfangs anvisierten kleinen und mittelgroßen Kunden fungiert Cable & Wireless. Ihnen verspricht C&W-President Zie Rivers eine Kostenersparnis zwischen 30 und 40 Prozent gegenüber einem Betrieb der IT-Infrastruktur in eigener Regie. Die Services starten im Juli zunächst in den USA und Großbritannien, 2001 sollen dann Europa und Asien erschlossen werden.

Damit setzt die ASP-Allianz deutliche Zeichen gegen vergleichbare Initiativen von IBM und Oracle, die ebenfalls beide um eine Führungsrolle in diesem Markt kämpfen. Ohne auf Details einzugehen, ließ Thomas Koll, Microsoft-Manager der Network Solutions Group, jedoch wissen, dass man sich grundsätzlich vom geplanten Oracle-Angebot unterscheiden werde. Hier sind allerdings Zweifel angebracht, da die Pläne des ASP-Trios künftig auch Applikationen für Customer-Relationship-Management, Finanz- und Personalwesen einbeziehen.