Microsoft engagiert sich im Grid Computing

11.10.2005
Initiative soll Linux-Konkurrenz Paroli bieten.

Mit einer neuen Windows-Ver- sion für rechenintensive An- wendungen will Microsoft im lukrativen Marktsegment des High Performance Computing Boden gutmachen. HPC ist bislang eine Domäne des Open-Source-Betriebssystems Linux. Der Softwaremulti will zudem enger mit Standardisierungsgremien für Grid Computing zusammenarbeiten, darunter das Global Grid Forum. Das erklärte Tony Hey, Chef der Technical-Computing-Sparte, gegenüber US-Medien.

Gegenwärtig arbeiten vor allem Wissenschaftler und Forscher mit Grid-Netzen aus günstigen Standardrechnern unter Linux. Weil Grid-Systeme die vorhandene Hardware besser auslasten, gehen Experten aber von einer wachsenden Nutzung im kommerziellen Umfeld aus. Dieses Marktpotenzial hat auch Microsoft erkannt.

Hey zufolge arbeitet der Hersteller an einer "Cluster-Com- pute"-Version von Windows, die vor allem den Aufbau so genannter Data Grids ermöglichen soll. Im Gegensatz zu gängigen "Compute Grids", die vor allem hohe Rechenleistung für bestimmte Aufgaben erbringen, gehe es beim Data Grid vorrangig darum, rasch auf räumlich verteilte Datenbestände zuzugreifen.

Den HPC-Markt bedient Microsoft gegenwärtig mit seiner "Windows Server 2003 Compute Cluster Edition", die sich ge- gen die Linux-Konkurrenz aber noch nicht durchsetzen konn- te. Eine Nachfolgeversion soll unter anderem besser auf 64-Bit-Prozessoren abgestimmt sein und einen Job Scheduler enthalten.

Darüber hinaus setzt die Gates-Company verstärkt auf Partnerschaften, beispielsweise mit dem Grid-Softwareanbieter Platform Computing. Die Kooperation solle es Kunden ermöglichen, Windows-Rechner in Computing Grids einzusetzen, erklärte Songnian Zhou, Gründer und CEO des Grid-Spezialisten. Ein weiteres Ziel der Kooperation sei die Verknüpfung von Windows- und Linux-basierenden Clustern. (wh)