Neuer Geschäftsbereich gegründet

Microsoft drängt in den Speichermarkt

01.03.2002
REDMOND (CW) - Microsoft wirft EMC, IBM, Sun & Co. den Fehdehandschuh hin. Mit der Gründung eines neuen Geschäftsbereichs hat die Gates-Company den Startschuss für die Eroberung des Marktes für Speichersoftware gegeben.

Den Marktforschern der International Data Corp. (IDC) zufolge wurden im vergangenen Jahr 5,6 Milliarden Dollar im Markt für Speichersoftware umgesetzt, bis 2004 soll dieser Betrag auf rund neun Milliarden Dollar anwachsen. In diesem Geschäftsfeld will Microsoft in Zukunft kräftig mitverdienen und hat deshalb eine neue Abteilung gegründet. Während mit Bob Muglia bereits ein Vice President für die Enterprise Storage Services Group präsentiert wurde, hält sich der Hersteller mit Angaben zu künftigen Produkten noch bedeckt. Auf der Website heißt es lediglich, die neue Einheit sei damit befasst, eine Produkt- und Geschäftsstrategie für die Entwicklung von Lösungen in den Bereichen Dateisysteme, Network Attached Storage (NAS), Storage Area Network (SAN), Backup und Speicher-Management zu erarbeiten.

Microsoft tritt damit in einen stark umkämpften Markt ein: Speicherhersteller wie IBM und EMC hatten erst kürzlich angekündigt, verstärkt Speichersoftware zu entwickeln, um damit die sinkenden Gewinne aus dem Hardwaregeschäft wettzumachen. Problematisch kann dies für die Konkurrenz vor allem dann werden, wenn Microsoft versucht, Speicher-Management-Software als Teil seines Windows-Server-Betriebssystems oder der SQL-Datenbank zu verkaufen. Analysten rechnen jedoch damit, dass es in diesem Fall zu weiteren Antitrust-Verfahren gegen Microsoft kommen würde. (rg)