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Microsoft - der blinde Passagier im Auto

01.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem sich Microsoft einst vorgenommen hatte, in jeden Haushalt einen PC zu bringen, will der Softwareproduzent nun den Automobilmarkt erobern. Weltweit jedes Auto mit einem Betriebssystem und Anwendungen auszustatten, sei das Ziel, sagte Dick Brass, Vice President der Automotive Business Unit, auf der vom Cascadia Project des Discovery Institutes unterstützten Fachtagung "Technology, Tolls and Transportation".

Die Software könne den Fahrer zum Beispiel per Sprachausgabe darüber informieren, wann ein Ölwechsel nötig ist. Auch ein Navigationssystem oder die automatisierte Abrechnung von Mautgebühren sei möglich.

Vereinen will Microsoft die Anwendungen in einer "TBox", die laut Brass bis Ende 2006 verfügbar sein soll. Geplant sind außerdem Funktionen, über die sich Fuhrparks satellitengestützt koordinieren lassen. Das soll die Auslastung der einzelnen Fahrzeuge optimieren und dadurch Leerfahrten und Kosten reduzieren.

Mit dem System will Microsoft einen riesigen Markt bedienen. Weltweit sind 650 Millionen Autos zugelassen, jedes Jahr werden 50 Millionen neue Fahrzeuge produziert, sagte Brass.

Embedded-Systeme liefert Microsoft bereits an BMW für die 7er-Reihe sowie an Citroen, Daimler-Chrysler, Fiat, Volvo, Hyundai, Mitsubishi, Subaru und Toyota. (lex)