Rätselraten um MSN-Zukunft

Microsoft definiert erneut eine andere Strategie

19.12.1997

Auf Veröffentlichungen, denen zufolge MSN in Deutschland, Frankreich und Großbritannien seine Internet-Zugänge schließen beziehungsweise an die örtlichen Carrier übergeben werde (siehe CW Nr. 49 vom 5. Dezember 1997, Seite 4), reagierte jetzt die deutsche Konzernzentrale in Unterschleißheim. Nach offizieller Lesart ist über eine Schließung der Zugänge "für den deutschen Markt noch keine abschließende Entscheidung gefallen".

Allerdings beruft sich das Softwarehaus auch auf eine Äußerung von Steve Ballmer, Executive Vice-President Sales and Support, wonach das Unternehmen "weiterhin in den Ausbau von MSN investiere, aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in den Ausbau der Internet-Zugangstechnologien". Hierzulande bietet MSN seit Juni 1996 gemeinsam mit Uunet Deutschland (ehemals Eunet) und der Deutschen Telekom den Zugang zum Internet an. In dieser Zeit wurde das Netz auf 89 Einwählknoten erweitert, die ISDN-fähig sind.

Dieses Business zählt für Ballmer allerdings nicht zu den Kernkompetenzen des Unternehmens. Eher kann sich der Manager vorstellen, daß sich MSN zu einer Kombination aus Yahoo, MSN. com und Geocities entwickelt.