Nachfolger wird Jürgen Gallmann von der IBM

Microsoft-Chef Kurt Sibold geht

01.11.2002
MÜNCHEN (CW) - Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, Kurt Sibold, wird das Unternehmen zum Ende des Jahres verlassen. Jürgen Gallmann, zurzeit Vice President der Software Group Central Region bei IBM Deutschland, soll ihm noch in diesem Jahr nachfolgen.

Der Rücktritt von Sibold kommt überraschend. Der ehemalige Hewlett-Packard-Manager hatte erst im April vergangenen Jahres die Leitung der Deutschland-Zentrale sowie die Verantwortung für die Region Europa, Afrika und den Nahen Osten von seinem Vorgänger Richard Roy übernommen.

Sibolds Nachfolger kommt von der IBM. Jürgen Gallmann ist für die Bereiche Marketing, Vertrieb und Support aller Produkte der IBM Software Group verantwortlich, unter anderem für Websphere, Datenbanken, Lotus und Tivoli. Gallmann stieß 1997 zu IBM und war seitdem immer im Softwarebereich tätig. Wann er den Stab von Sibold übernimmt, steht noch nicht fest. Insider gehen aber von einem Antritt bei Microsoft noch in diesem Jahr aus. Bis dahin führt Sibold die Microsoft-Geschäfte weiter.

Sibold begründet seinen Rückzug mit privaten Gründen. Der 53-Jährige möchte seine Karriere bei einem mittelständischen Betrieb in seiner Heimatregion fortsetzen. Welches Unternehmen das ist, sei noch nicht entschieden, teilt Microsoft in einer offiziellen Stellungsnahme mit. Sibold wohnt am Bodensee.

Aus Insiderkreisen verlautet, dass der Weggang Sibolds von den Mitarbeitern mit Gleichgültigkeit aufgenommen worden ist. Anders als Roy war Sibold wenig präsent - intern wie in der Öffentlichkeit. Nur bei einer groß angelegten Lobby-Initiative gegen Linux im Bundestag war er ins Rampenlicht getreten - allerdings mit wenig Fortune. Auf den Backend-Servern in der Parlamentsverwaltung läuft demnächst das kostenfreie Betriebssystem. (mo)